Ein Kindheitstraum wird wahr…
Als kleines Mädchen von 5 Jahren wünschte ich mir so sehr eine Reise nach Afrika zu den Tieren, die ich nur aus dem Zoo kannte, besonders die Elefanten hatten es mir angetan. Aber wie sollte das funktionieren, als Familie mit fünf Kindern war ein „normaler“ Urlaub schon kaum realisierbar und in einem Land, welches durch Grenzen eingeengt war, erst recht nicht. Eines Abends versprach mir meine Mama, dass ich am nächsten Morgen in Afrika aufwachen würde. Ich war so aufgeregt und konnte nicht einschlafen, bis mich Mama in ihr Bett legte. Als ich morgens dort aufwachte, war meine Enttäuschung riesengroß und ich rannte heulend ins Kinderzimmer. Dort bekam ich große Augen, denn meine Mama hatte über Nacht mein Kinderzimmer in „Afrika“ verwandelt: Große Äste hatte sie zwischen Fußboden und Decke verbaut, darauf kletterten meine Kuscheltiere und mit Hilfe von Velourspapier hat sie an die Wände Palmen samt Löwen gezaubert. Ich war so glücklich.
Viele Jahre sind seitdem vergangen, das Reiseziel „Südafrika“ hing immer in meinem Kopf, aber irgendwie sollte es nicht sein. Bis zum Sommer 2018, ich war gerade am Bügeln, da sah ich auf Facebook, dass AIDA ab Ende 2019 Südafrika als Reiseziel ansteuert. Noch am gleichen Tag buchten mein Mann und ich die Tour (solange im Vorfeld haben wir noch nie eine Reise gebucht) und heute ist es soweit, wir sitzen im ICE und um 19:00 Uhr geht unser Flieger von München nach Kapstadt. In Gedanken nehme ich meine Mama mit, denn durch sie habe ich meinen Kindheitstraum immer in mir getragen.
Impressionen zur Reise gibt es in unserem Reisetrailer:
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Mehr InformationenAnreise nach Kapstadt
Da wir im Februar 2019 bedingt der Insolvenz von Germania und trotz großem Glück kurzfristig Ersatzflüge mit aireuropa ergattert zu haben, nicht rechtzeitig auf die Kanaren gelangten und so unsere Reise mit der AIDAnova verpassten, wollten wir diesmal auf Nummer sicher gehen und haben das Anreisepaket über AIDA gebucht. Selbiges war zwar etwas umständlich, denn wir mussten mit der Bahn erst nach Frankfurt am Main, von dort ging es per Flug nach München, wo der Flieger der Lufthansa um 19:00 Uhr nach Kapstadt startete, aber wir hatten einen Sicherheitsbonus.
Der Service im Flugzeug war gut. Das Essen “naja”, irgendwann bin ich in der Nacht sogar für zwei Stunden eingeschlafen und nach 12 Stunden Flug sind wir am 27. Januar kurz vor 08:00 Uhr Ortszeit in Kapstadt gelandet. Die Einreiseformalitäten gingen am Flughafen relativ zügig vonstatten und auch unsere Koffer konnten wir zeitnah in Empfang nehmen. Gegenüber vom Kofferband ist eine Geldwechselstelle. Passt, dachten wir und wollten gleich Geld tauschen. Warum die Dame vom Schalter für diesen Geldwechsel fast 30 Minuten brauchte ist uns bis heute noch ein Rätsel. Sie hat kopiert, gedruckt und gezählt als ob es um Millionenbeträge ginge.
Nun hatten wir zwar unsere Rands, aber der AIDA-Transferbus war bereits abgefahren und auf den nächsten hätten wir mindestens eine Stunde warten müssen. Zum Glück hatten wir ja nun unsere ZAR’s und nahmen ein Taxi zum Cruise Terminal. Das Taxi hatte seine besten Jahre schon lange hinter sich, aber der Fahrer war sehr nett und brachte uns wohlbehalten zum gewünschten Ziel. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten, kostete 380 Rand und wir waren sogar noch vor dem Transferbus am Cruise Terminal angekommen.
Auf der Überholspur ging es zum Check-In. Hier wurde uns unter anderem mitgeteilt, dass wir bis spätestens 18:30 Uhr zurück sein müssten, denn nur bis 19:00 Uhr erfolgt im Hafenterminal der Face-Check durch die örtlichen Behörden. Da die Kabinen erst gegen 12:30 Uhr bezugsfertig sein würden, verstauten wir unser Handgepäck in der AIDA-Bar und verließen bereits kurz nach 10:00 Uhr die AIDAmira, denn wir hatten noch einiges vor.
Vorbei am Silo Hotel und Zeitz Mocaa Museum brauchten wir bis zu Kapstadts Waterfront zu Fuß keine 10 Minuten. Sofort waren wir von ihrer pulsierenden Schönheit begeistert. Wir bummelten direkt zur Swing Bridge, die sich sobald Boote die Wasserstraße passieren wollen, öffnet. Da dies gerade geschah als wir über die Brücke wollten, entdeckten wir rechts neben der Brücke einen Stand, der Helikopter Flüge anbietet. Solch ein Flug stand auf unserer To-Do-Liste. Da das Wetter für einen Helikopter Flug perfekt war, charterten wir für uns zwei einen 40 minütigen Rundflug für umgerechnet etwa 500,-€. Per Limousinen-Service wurden wir in knapp fünf Minuten zum modernen Start-/ Landeplatz gebracht und nach einer kurzen Einweisung samt Erfrischungsgetränk waren wir um 11:08 Uhr bereits in der Luft. Cool war, dass ich neben der Pilotin, die uns über Headset alles super erklärte, sitzen durfte. Die Aussichten, die sich uns boten, waren phänomenal. Nach der Landung gab es wieder Getränke und der Limousinen-Service brachte uns zurück zur Waterfront. Ich schwebte auf Wolke Sieben und die Erinnerungen zaubern mir noch Tage danach ein Grinsen ins Gesicht.
Zurück an der Waterfront schlenderten wir durch die Design Destination, hier werden traumhaft schöne handgemachte Produkte angeboten. Toll ist auch der V&A Foodmarket, wo viele landestypische Speisen angeboten werden. Mein Mann probierte an einer Theke verschiedene Sorten getrocknetes Fleisch, meins war es nicht, obwohl ich mittlerweile Hunger hatte. Was aber an der Waterfront kein Problem ist, denn hier gibt es jede Menge Restaurants und Bars. Wir suchten uns am Quay 4 in einem Fisch-Restaurant ein hübsches Plätzchen und genossen bei leckerem Essen und Wein den Blick aufs Wasser. Was für ein herrlicher Start in den Urlaub.
Im Anschluss machten wir noch eine Fahrt mit dem Riesenrad, denn auch dies stand auf unserer To-Do-Liste. Eine Fahrt kostet pro Person 155 SR. Schön war es, aber nach dem Helikopter Flug natürlich recht unspektakulär. Mittlerweile spürten wir, dass wir seit über 30 Stunden unterwegs waren. Kaputt, aber glücklich ging es zurück zum Cruise Terminal und nach dem dortigen Face-Check auf unsere Kabine 8035.
Erster Eindruck der Kabine & Abendessen an Bord
Da wir im Vorfeld über die Sozialen Medien sehr viel Negatives über den Zustand des Schiffes und vor allem der Kabinen gelesen hatten, war mir beim Öffnen der Kabinentür etwas mulmig. Aber die Meerblick-Kabine ist annehmbar, wenn auch sehr klein. Diese Kabine „soll laut AIDA“ mit den beiden ausklappbaren Hochbetten Platz für bis zu vier Personen bieten. Dies möchte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, zumal das Bad auch sehr klein ist. Hier spielte sich bei mir in den folgenden Urlaubstagen schon manchmal „Kopfkino“ ab, wie mancher Passagier in die Duschkabine oder in den Zwischenraum, in der die Toilette ist, passt.
Fotos der Kabine 8035:
Als nette Geste empfanden wir den Kabinengruß von AIDA, den wir als kleines Trostpflaster für die entgangene Kreuzfahrt erhielten. Dank des Red Bull aus diesem „Jetlag Paket“ konnte ich geschwind den Inhalt unserer Koffer in die Schränke verstauen und nach einer erfrischenden Dusche ging es in das Explorer Restaurant zum Abendessen. Das Explorer Restaurant ist ein schön gestaltetes Bedien-Restaurant und mit einem sehr guten Speiseangebot. Man kann sich aus mehreren Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts sein Menü zusammenstellen, daneben gibt es noch Buffet-Angebote wie Suppen, Käse, Wurst, Obst und vielen weiteren Kleinigkeiten.
Wir waren gleich den ersten Abend von diesem Angebot begeistert, sodass wir das Explorer Restaurant am häufigsten während der Reise nutzten. Pflicht war wie bei jeder Kreuzfahrt die Seenot-Rettungsübung und bevor wir hundemüde in die Koje fielen, gab es noch einen Schlummertrunk in der Aida Bar. Übrigens die Musik, die in dieser Bar allabendlich gespielt wird, hörten wir sehr lautstark in unserer Kabine, was natürlich einen klaren Negativpunkt für die Kabine darstellt.