Das Coronavirus hat die Tourismus- und Kreuzfahrtwelt Mitte März 2020 lahmgelegt und viele Urlaubsträume für den Sommer 2020 zerstört. Mitte Juni gab es für Kreuzfahrt-Fans aber endlich ein kleines Licht am Ende des Tunnels, als die ersten Fluss-Kreuzfahrten zurückkehrten, um auch in Corona-Zeiten Kreuzfahrtflair zu bieten. Natürlich nicht in der gewohnten Form wie vor Corona, aber dennoch mit Landgängen, toller Kulinarik und unbeschwerten Urlaubsmomenten. Auch die deutsche Flussreederei A-ROSA hat mit einem Großteil der Kussmundflotte wieder ihren Betrieb aufgenommen, sodass wir mit der A-ROSA Flora vom 19. bis 24. Juli den Rhein und die Mosel ab Köln entdecken durften. Eine Premiere für uns, da wir das Fahrtgebiet vorher noch nicht bereist hatten und viele interessante Destinationen entlang der Mosel wie Cochem, Bernkastel-Kues oder auch Trier auf dem Fahrplan standen. In folgendem Reisebericht wollen wir euch nicht nur Tipps für die einzelnen Ziele mit auf den Weg geben, sondern gleichzeitig auch von der aktuellen Situation berichten, um euch einen Einblick in das aktuelle Bordleben unter den „Corona-Bedingungen“ zu ermöglichen.
Als Vorgeschmack: Der Trailer zur Reise
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Mehr InformationenEine Kreuzfahrt unter Corona-Bedingungen: Macht das überhaupt Spaß?
Eine Frage, die vielen im Kopf umherschwirrt und die wir uns zuvor stellten ist mit Sicherheit „Wie viel Kreuzfahrt- beziehungsweise Urlaubsflair“ unter den verschärften Hygienebedingungen am Ende erhalten bleibt und ob man auf einem Schiff mit Mundschutz und Co. eine sorgenfreie Zeit verbringen kann. Umso gespannter waren wir auf das Konzept, welches sich A-ROSA für seine Flotte ausgedacht hat. Nach aktuellem Stand ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes in den öffentlichen Bereichen an Bord Pflicht. Dank Markierungen und Wegvorgaben sollen zudem Abstände zwischen den Passagieren geschaffen werden.
Gleichzeitig stehen vermehrt Desinfektionsmittel auf dem Schiff zur Verfügung, um regelmäßig die Hände reinigen zu können. Einschnitte in Sachen Vielfalt und Umfang des Bordangebots müssen dennoch hingenommen werden. So standen während unserer Reise die öffentlichen Toiletten, die Sauna sowie der Poolgrill nicht zur Verfügung. Massagen und Anwendungen konnten dennoch gebucht werden. Hier muss nur der Masseur Handschuhe sowie einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sodass man während der Reise dennoch Massagen in Anspruch nehmen kann.
Die Versorgung in der Bar sowie dem Restaurant erfolgte am Platz. Soll heißen, dass ihr die Getränke nicht mehr am Bartresen bestellt, sondern direkt beim Kellner, der an euren Tisch kommt. Das Buffet ist aufgrund der Hygienebestimmungen komplett gestrichen. Alle Mahlzeiten werden direkt an den Tisch gebracht und ihr habt sowohl zum Mittag- als auch zum Abendessen die Möglichkeit ein drei- beziehungsweise viergängiges Menü zusammenzustellen. Dabei gibt es bei dem Hauptgang immer die Wahlmöglichkeit zwischen einem Fisch-, Fleisch- oder vegetarischen Gericht. Für Kinder wird ein spezielles Menü angeboten. So gab es während unserer Reise Spaghetti Bolognese, Chicken Nuggets oder Cheeseburger für die kleinen Kreuzfahrer.
Auch die Passagierkapazität wurde aufgrund der aktuellen Situation zurückgefahren. Insgesamt 120 Passagiere befanden sich während der Reise mit uns an Bord. Davon sogar 16 Kinder, sodass ein buntgemischtes Publikum zusammenkam, welches man nicht unbedingt auf einem Flussschiff erwartet.
Auf dem Pooldeck fallen die Einschränkungen logischerweise am geringsten aus. Der Mindestabstand sollte hier dennoch eingehalten werden, weshalb die Tische, Stühle und Liegen gemäß der Vorgaben aufgestellt wurden und jedem genug Freiraum bieten. Eine Maskenpflicht besteht in den Außenbereichen natürlich nicht, allerdings ist der Pool auf die Nutzung von maximal vier Personen zur gleichen Zeit begrenzt. Für uns waren viele der Maßnahmen schlüssig und gut umgesetzt und die Crew war stets bemüht ein sorgenfreies Urlaubsflair zu vermitteln. Auch die Gäste hielten sich in dem Rahmen den wir beurteilen können gut an die Vorgaben, sodass diese schnell in Fleisch und Blut übergingen. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich an einem Morgen wie selbstverständlich ohne meinen Mundschutz aus der Kabine gestapft bin, um den Sonnenaufgang auf dem Sonnendeck anzuschauen, um dann erschreckt festzustellen etwas wichtiges vergessen zu haben. Dieser Punkt zeigt in meinen Augen eindeutig, dass das Konzept der Flussreisen auch während Corona gut funktioniert. Der große Vorteil der Flussreise im Vergleich zu Hochseereisen ist im Moment, dass die Schiffe dennoch Ziele anlaufen können und so ein gewissen Stück Normalität erhalten bleibt. Wir haben unsere Reise auch unter den aktuellen Vorgaben genossen und hatten eine schöne Zeit an Bord der A-ROSA Flora. Sicherlich ist das Flair etwas anders als zuvor, die Erholung und Entspannung sowie das Entdeckerflair blieben in unseren Augen allerdings weiterhin erhalten.