Montag, 20 Juli 2020 – Cochem
Das erste Ziel unserer Reise war das malerisch gelegene Städtchen Cochem an der Mosel. Cochem ist die kleinste Kreisstadt Deutschlands und bietet neben romantischen Gässchen und Fachwerkhäusern auch eine nette Sehenswürdigkeit mit der Reichsburg. Diese thront über den Dächern der Stadt und kann wahlweise zu Fuß oder mit einem Shuttlebus erreicht werden.
Die Liegezeit in Cochem ist vergleichsweise kurz. Von 8:00 bis 13:00 Uhr hatten wir Zeit, um die Stadt zu entdecken. Aufgrund der vorgegebenen Essenszeiten, konnten wir allerdings erst verspätet in die Stadt, da unsere Frühstückszeit erst 9:00 Uhr begann. Unser Start in den Tag fiel zunächst feucht-fröhlich aus. Nach dem Aufstehen ging es mit den Bademänteln an Deck und zum Erfrischen in den Pool, der vergleichsweise wohl temperiert war. Währenddessen verdunkelte sich auch der Himmel über uns und ein kleiner Schauer prasselte herab, sodass wir uns zunächst zum Frühstück verabschiedeten. Das Frühstück ist aktuell bei AROSA ebenfalls in Bedienform. An euren Plätzen erwarten euch ein Brotkörbchen, sowie eine Wurst- und Käseplatte sowie Aufstriche. Frisch bestellen könnt ihr euch Spezialitäten wie Eierspeisen, Pancakes oder auch Waffeln. Zusätzlich fährt ein Mitarbeiter mit einem Wagen die einzelnen Tische an und serviert dort Gemüse, Obstsalat oder Joghurt. Grundsätzlich hat das Konzept gut funktioniert, bietet aber noch Raum für Verbesserungen. So würden wir es besser finden, wenn man sich den Inhalt der Brotkörbe und Wurst- und Käseplatten direkt zusammenstellen kann und so nur das bestellt was man auch wirklich essen möchte und Foodwaste dadurch eingedämmt wird.
Nach dem Frühstück ließ der Regen langsam aber sicher nach, sodass wir uns gegen halb elf von Bord trauten, um unsere Erkundungen zu starten. Leider etwas später als geplant, aber dennoch motiviert genug, um den Aufstieg zur Reichsburg auf eigene Faust zu meistern. Insgesamt solltet ihr vom Schiff aus gut 35 bis 45 Minuten einplanen, um die Burg zu erreichen. Zudem ist festes Schuhwerk unbedingt zu empfehlen, da der Weg teilweise steil und uneben ist. Die Mühe des Aufstieges war schnell vergessen als wir den tollen Ausblick über die Mosel und Cochem von der Aussichtsplattform genossen. Ein Besuch der Reichsburg ist natürlich auch möglich. Für die Innenhöfe bezahlt ihr 3,50 Euro pro Person und geführte Touren sind zu jeder Stunde für einen weiteren Aufpreis möglich. Uns reichte erstere Option, sodass wir in aller Ruhe die Ausblicke genießen konnten. Die Burg ist sehr gepflegt und wir würden euch den Eintritt weiterempfehlen.
Auf unserem Rückweg erkundeten wir dann noch etwas die Altstadtgassen von Cochem. Hier erwarten euch zahlreiche Kneipen, Restaurants und Cafe´s. Eigentlich hatten wir auch geplant mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt zu fahren, allerdings reichte hierfür die Liegezeit nicht mehr aus, sodass wir uns lieber mit einer leckeren Kugel Eis begnügten und etwas durch die Gassen schlenderten, bevor wir 13 Uhr zurück an Bord ankamen.
Zurück an Bord sind wir direkt zum Mittagessen gegangen und haben weitere kulinarische Köstlichkeiten genießen dürfen. Auch hier stellt ihr euch anhand eines Ankreuzzettels euer Wahlmenü aus drei Gängen zusammen. Das Personal hat sich zu allen Mahlzeiten sehr viel Mühe gegeben, um „Corona“ und die doch recht außergewöhnlichen Bedingungen weitestgehend vergessen zu machen. Regelmäßig wurde nach Wünschen und Getränken gefragt und auch die Freundlichkeit war stets top! Vollgefuttert haben wir es uns im Anschluss auf dem Pooldeck bequem gemacht und konnten dem Auslaufen aus Cochem beiwohnen. Glücklicherweise kam am Nachmittag auch die Sonne mehr und mehr raus, sodass das Sonnendeck auch an diesem Tag seinem Namen gerecht wurde. Für 16:00 Uhr stand ein weiteres kleines Tageshighlight an. Für einen entspannten Start in den Tag haben wir uns eine Schulter-Nacken-Massage für 39 Euro pro Person gebucht. Diese dauert gut 25 Minuten und wir im Spa-Bereich auf Deck 1 durchgeführt. Auch hier hieß es: „Safety first – Massage mit Maske und Handschuhen“.
Uns wurde jedoch freigestellt, ob wir die Maske tragen wollen oder nicht. Nach anfänglicher Skepsis bezüglich der Kunststoffhandschuhe können wir beide bestätigen, dass diese Maßnahme nur etwas ungewohnt war und wir dennoch die Massagen genießen konnten. Die Entspannung stand uns beiden nach 25 Minuten im Gesicht geschrieben. Bevor wir uns für den Abend fertiggemacht haben, kamen wir – dank Turbogang unseres Kapitäns und ohne Wartezeiten in den Schleusen bereits in Bernkastel-Kues an. Somit hatten wir quasi einen weiteren Abend hier in dem schönen Städtchen „geschenkt“ bekommen. Von unserer Kabine beziehungsweise unserem Balkon hatten wir eine traumhafte Aussicht auf die Burg Landshut, die wir am darauffolgenden Tag besichtigen wollten. Nach dem Abendessen haben wir dann noch einen kurzen Verdauungsspaziergang eingelegt und sind entlang der Promenade von Bernkastel-Kues spaziert. Übrigens setzt sich der Name des Örtchens ähnlich wie die der Metropole an der Donau, Budapest, zusammen. Soll heißen, dass die eine Seite der Mosel „Bernkastel“ und die andere Seite „Kues“ heißt. Da wir allerdings fit für den Tag sein wollten, sind wir nach einem kühlen Getränk an Bord der A-Rosa Flora zurück auf unsere Kabine und haben noch ein bisschen das Lichtermeer, welches sich in der Mosel spiegelte beobachtet.