Zeebrügge: 11. April 2018
Während wir am vorangegangen Tag in Le Havre recht früh aufstehen mussten, ging es in Zeebrügge etwas entspannter zur Sache, da die AIDAperla erst um 10:00 Uhr anlegt. Aufgrund der moderaten Anlegezeit konnten wir ganz entspannt unser Frühstück genießen, bevor der Landgang anstand. Die Stadt Zeebrügge ist im Vergleich zu seinem Hafengebiet eine sehr kleine Stadt, die nur wenige Sehenswürdigkeiten für Touristen zu bieten hat. Deutlich interessanter ist das Ausflugsangebot für Brüssel oder Brügge. Vorab hatten wir uns für einen Transfer über AIDA in die schöne Stadt Brügge entschieden. Dieser war für verschiedene Zeiten buchbar. Wir nutzten die Tour mit Abfahrtszeit um 11:00 Uhr. Die Kosten pro Person betragen 29 Euro pro Person und uns blieb eine Freizeit von rund vier Stunden in der gemütlichen Stadt, die viel zu bieten hat.
Nach einer gut 25-minütigen Fahrt setzte uns der Bus am Busbahnhof der Stadt ab. Von hier sind es gut zehn Minuten zu Fuß bis ins Stadtzentrum. Auf unserem Weg durchquerten wir bei leichtem Nieselregen, der bald nachgelassen hat, schöne Parkanlagen und kamen den ersten Grachten der Stadt näher. Ähnlich wie in Amsterdam, könnt ihr auch in Brügge mit kleinen Booten durch die Kanäle der Stadt fahren, allerdings ist dies mitunter auch mit etwas Wartezeit verbunden.
Deutlich bekannter ist die Stadt neben ihrem urigen Gesamtbild für ihre köstlichen Leckereien. Neben Schokoladen-Spezialitäten und anderen Süßigkeiten gibt es an fast jeder Ecke typisch belgische Waffeln, die nicht nur köstlich aussehen, sondern auch so schmecken.
Da wir bereits vor einigen Jahren in Brügge waren, hatten wir keinen Zeitstress und wollten einfach unseren Aufenthalt genießen und etwas durch die belebten Gassen schlendern. Da meine Nichte allerdings eine große Pferde-Närrin ist, entschieden wir uns als ersten Programmpunkt für eine Kutschfahrt durch Brügge. Diese starten am Burgplatz der Stadt unmittelbar vor dem schön gestalteten Rathaus. Für vier Personen zahlten wir für eine halbstündige Fahrt 50 Euro. Die Fahrt war kurzweilig und informativ. Es wurde auch ein kurzer Zwischenstopp eingelegt, bei dem sich das Pferd erholen konnte und etwas zu trinken und fressen bekam. Während der Tour fuhren wir an vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie dem Glockenturm „Belfort“, dem Marktplatz, der Hauptgeschäftsstraße „Steenstraat“ und dem Groeningmuseum vorbei. Im Anschluss galt es erst einmal unseren Heißhunger zu besänftigen, sodass wir uns eine leckere Waffel mit Erdbeeren gönnten.
Frisch gestärkt ging es dann für mich zu dem Wahrzeichen der Stadt Brügge, dem Belfort. Der Glockenturm steht am Marktplatz der Stadt und bietet ein tolles Panorama über die gesamte Stadt.
Um allerdings erst einmal in den Genuss des selbigen zu kommen, müsst ihr den Belfort mit seinen 366 Stufen erklimmen. Auch mit einer gewissen Wartezeit müsst ihr vorab rechnen. Um die Mittagszeit erwartetet mich eine Wartezeit von gut einer halben Stunde. Da immer nur eine begrenzte Anzahl an Personen eingelassen wird, herrscht zum Glück auch kein Gedrängel in den engen Treppenaufgängen. Einen Aufzug gibt es nicht und der Aufstieg ist relativ steil und eng, sodass ich euch den Weg hinauf nur bei einer halbwegs vorhandenen Ausdauer empfehle. Auch der Preis von gut 12 Euro ist in meinen Augen relativ teuer im Vergleich zu ähnlichen Attraktionen wie dem Turmaufstieg auf den Kölner Dom. Oben angekommen sind jedoch all die Strapazen vergessen und ihr könnt einen super Ausblick über Brügge genießen. Wenn ihr Angst habt, dass ihr den gesamten Aufstieg in einem Zug absolvieren müsst, kann ich euch beruhigen. Immer wieder gibt es kleine Zwischenebenen, auf denen ein Zwischenstopp möglich ist.
Nach dem Abstieg hatte ich mir eigentlich noch eine Grachtenfahrt vorgenommen, allerdings war es nicht möglich spontan noch ein Boot zu ergattern, da diese für die folgenden Nachmittagsstunden komplett ausgebucht waren. Somit ging es als Alternativprogramm gemütlich durch die Stadt, auch wenn für Shopping kaum noch Zeit blieb. Für eine kleine Pause in einem gemütlichen Café war dennoch genug Zeit, bevor es 15:30 Uhr mit dem Bus zurück nach Zeebrügge ging. Im Hafen angekommen, mussten wir den Ausflugsbus zunächst verlassen, da am Hafeneingang die Sicherheitskontrolle stattfindet. Im Anschluss ging es dann mit dem Shuttlebus zurück zum Schiff. Zusammen mit der AIDAperla lag auch ein Kreuzfahrtschiff von MSC im Hafen. Hierdurch herrschte in den Shuttlebussen etwas Gedränge und durcheinander, weil sich die Passagiere beider Schiffe quasi den Bussen “teilten”.
Den Nachmittag ließen wir weitgehend ruhig angehen. Für mich ging es noch einmal mit meiner Nichte in das Four Elements, bevor am Abend die Sternstunde für Vielfahrer anstand. Passend zum Auslaufen der AIDAperla aus dem Hafen von Zeebrügge lud uns AIDA in die Spray Bar ein, um dort mit anderen geladenen Gästen und Offizieren zu plauschen. Ich selber verbrachte die meiste Zeit auf dem Außendeck, um die Ausfahrt festzuhalten, auch wenn die Sicht etwas diesig war und der Hafen nicht so viel zu bieten hat. Dank des Sonnenuntergangs wirkte die Ausfahrt dennoch schön, vor allem, da ich quasi allein am Bug des Schiffes war, bevor es zum Abschluss der Sternstunde in das Rossini-Restaurant ging.
Für mich war dies zudem auch der erste Besuch in dem Restaurant. Serviert wurde an dem Abend ein fünf Gang Menü, welches wirklich sehr gut schmeckte. Da ich beispielsweise kein Fisch esse, bekam ich als Alternative sogar eine Abwandlung des Gerichtes mit Hähnchen. Ein toller Service und nur zu empfehlen, auch wenn ich es etwas schade finde, dass man aus dem Rossini auf der AIDAperla nicht das Meer sehen kann. So verging der Abend wie im Flug und wir waren gegen halb elf mit dem Menü fertig, sodass wir anschließend direkt ins Bett gingen.