Aufmerksame Leser beziehungsweise Follower von unseren Sozialen-Profilen auf Instagram und Youtube werden es mit Sicherheit schon mitbekommen haben, dass wir auf unserer letzten Kreuzfahrt mit AIDAnova rund um die Kanarischen Inseln eine etwas andere Kamera mit im Gepäck hatten. Dabei handelt es sich um die 360-Grad-Kamera Insta360 One X, die sich sowohl für kreative Video- als auch Bildaufnahmen eignet. Darüber hinaus punktet die Kamera mit einer guten Bildstabilisierung, intuitiven App und vielen weiteren Spielereien. Ob sich die Kamera dabei als guter Reisebegleiter für uns erwiesen hat, verraten wir euch in den folgenden Zeilen.
Der erste Eindruck
Die Insta360 One X macht auf den ersten Blick einen durchaus kompakten, reisefreundlichen Eindruck. Das rechteckige Gehäuse beherbergt zwei Kameraobjektive die gemeinsam ein Rundumblick ermöglichen. Auf der “Vorderseite” sind zudem zwei Bedienknöpfe sowie ein kleines Display untergekommen. Auf selbigen werden euch allerdings keine Bild- und Videoaufnahmen, sondern die aktuellen Einstellungen und Modi der Kamera vergleichbar zu den älteren GoPro-Modellen angezeigt. Die Haptik und Verarbeitung wirken sehr wertig und das Gerät liegt gut in der Hand.
Neu im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist der austauschbare Akku. Ein Zweitakku ist nach unserer ausgiebigen Nutzung auch sehr empfehlenswert. Nach gut 35 bis 40 Minuten Filmen ist Schicht im Schacht und der Akku leer. Im Vergleich zu Action-Kameras wie der GoPro Hero 7 Black keine meisterliche Leistung, allerdings muss man bedenken, dass hier zwei Kamera-Objektive zugleich betrieben werden. Direkt gegenüber des Akkus ist der Micro-USB-Anschluss an der Seite der Insta360 One X. Einen deutlich leistungsstärkeren USB-C-Anschluss gibt es hingegen nicht. An der Unterseite der Kamera befinden sich zudem der Einschub für eine Micro-SD-Karte und ein Gewinde für Selfiesticks oder Stative. Während unserer Aufnahmen haben wir die “Extreme” Micro-SD-Karte aus dem Hause SanDisk genutzt und waren vollkommen zufrieden und haben keinerlei Probleme oder Unzuverlässigkeiten feststellen müssen. Eine Anmerkung sei euch hier noch auf den Weg gegeben: Aktuell unterstützt das Gerät nur Karten bis 128 Gigabyte.
Der Lieferumfang der Kamera beinhaltet neben der Insta360 One X eine kleine Neopren-Tasche zum Transport, die ihr euch umhängen könnt, einen Akku, ein Micro-USB-Kabel zum Aufladen der Kamera sowie die passenden Kabel für gängige Smartphone-Geräte, eine Schnur samt Befestigung für “Bullet-Time-Aufnahmen” und eine mehrsprachige Kurzanleitung. Ein Selfiestick liegt leider nicht bei, kann allerdings direkt vom Hersteller oder eben von den zahlreichen Drittherstellern erworben werden.
Was kann ich mit der Kamera anstellen?
Wie bereits zu Beginn des kleinen Berichtes erwähnt eignet sich die Insta360 One X sowohl zur Aufnahme von Videos als auch von Bildern. Natürlich sind auch die aktuell sehr beliebten Zeitrafferaufnahmen und außergewöhnliche Funktionen wie ein “Tiny World Modus” mit an Bord. Die Bedienung der Kamera funktioniert grundsätzlich auf zwei Wegen. Zum einen könnt ihr die Kamera im Urlaub mit eurem Smartphone koppeln (wahlweise über die Drahtlosverbindung oder mittels Kabel) oder ihr nutzt die Bedientasten an der Kamera. Wir würden euch zu ersterer Variante raten, da ihr so auch besser sehen könnt was ihr filmt.
Passend dazu gibt es eine zugehörige App, die der Video- und Bildbearbeitung dient. Passend dafür könnt ihr die Dateien von eurer Kamera direkt in die App übertragen. Sinnvoll ist dies natürlich nur wenn ihr einen ausreichenden Speicher auf eurem Smartphone habt. Die Ver- und Bearbeitung der Fotos und Videos funktioniert mit etwas Eingewöhnung sehr gut und überraschend intuitiv. Euch stehen zahlreiche Bearbeitungsoptionen zur Verfügung. Angefangen bei diversen Filteroptionen über die Einstellung der Wiedergabegeschwindigkeit bis hin zum Blickwinkel kann unglaublich viel eingestellt und angepasst werden. Richtig kreativ könnt ihr dank der Tiny-Planet-Funktion werden, die eure Umgebung zu einem kleinen Planeten komprimiert. Seid ihr mit den Ergebnissen zufrieden könnt ihr die bearbeiteten Bilder und Videos direkt auf eurem Smartphone speichern oder in sozialen Netzwerken teilen. Die Übertragung auf das Smartphone erfolgt allerdings “nur” in 4K. Wer die gesamte Dateigröße nutzen möchte, muss separate Apps für den PC oder Mac nutzen. Diese sind allerdings nicht ganz so intuitiv wie die Smartphone-App. Gerade auf Reisen ermöglicht letztere Variante ein schnelles und unkompliziertes Teilen eurer Urlaubserlebnisse. Ein weiterer Vorteil: Die Smartphone-App bietet euch auch Tutorial-Videos an, sodass ihr coole Ideen und Effekte relativ leicht nachahmen könnt. Mit der Mac-App kämpfen wir leider bis heute noch etwas und konnten nicht ganz die Ideen umsetzen, wie wir sie uns eventuell vorgestellt hatten. Hier benötigen wir noch etwas mehr Training als gedacht.
Kurzüberblick technische Daten & Features:
- ideoauflösung in 5,7K
- 18-Megapixel-Foto
- 360-Grad-Aufnahmen
- rund 115 Gramm Gewicht
- elektronische Bildstabilisierung
- Bullet Time-Aufnahmen (Zubehör im Lieferumfang dabei)
- HDR-Funktion
- gelungene Steuerung per Smartphone-App
- Bild- und Videobearbeitung über Smartphone-App möglich
Lohnt die Insta360 One X als Reisebegleiter?
Auch wir haben die Kamera immer wieder während der Reise an Bord der AIDAnova eingesetzt, um die Fotos und Videos anschließend unter anderem für unsere Vlog-Beiträge zu nutzen. Insta360 verspricht mit der Kamera eine Videoauflösung von 5,7k und Fotoaufnamen mit bis zu 16,6 Megapixeln. Was hier ziemlich beeindruckend klingt, zeigt sich am Ende dann
doch etwas schwächer als erhofft. Wie bei vielen anderen 360-Grad-Kameras wirkt die Videoqualität etwas unscharf. Vor allem im direkten Vergleich zur GoPro Hero 7 Black fällt der Unterschied doch deutlich auf. Im direkten Vergleich zu anderen 360-Grad-Kameras im angesiedelten Preisniveau erzielt die Insta360 One X dennoch ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis das sich sehen lassen kann. Beeindruckt hat uns vor allem das “Stitching” also das Zusammenfügen der beiden 180 Grad-Ansichten zu einem Gesamtbild. Hier gibt es sogar Möglichkeiten den Selfiestick komplett verschwinden zu lassen, wodurch man mit etwas Geschick richtig coole Kamerafahrten ermöglichen kann.
Letztlich hängt es auch ein bisschen davon ab, was ihr mit der Kamera anstellen wollt. Als reiner Einsatz als Action-Kamera würden wir die Kamera nicht unbedingt empfehlen, dafür ist sie einfach nicht so kompakt und vielfältig einsetzbar wie der Platzhirsch aus dem Hause GoPro. Wer allerdings gern kreativ ist und ausgefallene Blickwinkel einfangen möchte, der kann sich mit der Insta360 One X ausgiebig austoben. Vorallem für Rundgänge und Aufnahmen größerer Bereiche zeigt sich der Nutzen der Kamera, da man so mit den 360-Grad-Aufnahmen einen besseren Überblick verschaffen kann. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir euch weitere Impressionen und 360 Grad-Videos auf unseren Kanälen präsentieren, sodass ihr euch ein Bild von den Möglichkeiten machen könnt. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass wir während der einwöchigen Reise wohl nur ansatzweise das Potenzial der Kamera ausgeschöpft haben, da wir zusätzlich auch mit unseren “gewohnten” Kameras gearbeitet haben. Als coole Ergänzung lieferte die Kamera aber auf alle Fälle einen guten ersten Eindruck ab.
Fazit: Insta360 One X
Die Insta360 One X präsentiert sich als sehr gut durchdachte 360-Grad-Kamera, die sowohl mit ihren Features als auch der gebotenen Qualität durchaus überzeugen kann. Dank zahlreicher Uploadfunktionen und Live-Übertragungen ist die Kamera vor allem für kreative Urlauber und Social Media-Liebhaber ein interessanter Begleiter, der innovative Blickwinkel und coole Aufnahmen ermöglicht. Etwas enttäuscht waren wir von der recht kurzen Akkulaufzeit und der doch sehr kniffligen Bedienung der PC- beziehungsweise Mac-App. Davon abgesehen lässt sich das Gerät intuitiv und flott bedienen, arbeitet zuverlässig und punktet mit einer guten Bildstabilisierung. In Sachen Bildschärfe und Farbtiefe kann die Insta360 One X zwar nicht mit der GoPro Hero 7 Black mithalten. Im angesiedelten Preissegment stellt die 360-Grad-Kamera aber die aktuell beste Alternative dar. Wenn ihr allerdings auf das Feature der 360-Grad-Aufnahmen verzichten könnt, würden wir weiterhin zum Platzhirsch von GoPro greifen.