26. Juli 2021 – Helgoland
Am kommenden Morgen war von Blitz und Donner nicht mehr viel zu sehen und wir erreichten das letzte Ziel der Reise Helgoland. Auch dort lag der World Voyager wie schon auf Borkum auf Reede. Die Sonne lachte vom Himmel und alles versprach ein schöner Tag zu werden. Es wirkte sogar fast schon etwas unheimlich, da null Seegang war und um uns herum Frühnebel zog, wodurch ein mystischer Anblick entstand. Das Frühstück genoss ich auch direkt mit Blick auf die Insel, bevor es mit dem Zodiac auf eine kleine Rundfahrt ging. Aufgrund der Tatsache, dass das gesamte Gebiet dem Naturschutz unterliegt fiel die Zodiactour allerdings recht gemächlich aus und wir konnten uns lediglich einen kleinen Überblick verschaffen. Praktischerweise brachte uns der Zodiac-Fahrer direkt auf die Insel, sodass wir an Bord nicht noch extra auf ein Tenderboot warten mussten.
Gegen elf Uhr war ich dann auf Helgoland und mein Weg führte mich zur Dünen-Fähre. Dort kann man für sechs Euro pro Person die Hin- und Rückfahrt auf die Nachbarinsel buchen. Mein Ziel war es natürlich ein paar Robben zu sehen, was mir auch gelang. Den Rundgang auf der Insel kann ich wärmstens empfehlen und wer baden möchte, der ist hier auch bestens aufgehoben, wenn das Wetter mitspielt. Insgesamt könnt ihr für den kompletten Rundweg auf der Insel etwa ein bis eineinhalb Stunden einplanen.
Um 12:45 Uhr fuhr ich mit der Fähre zurück nach Helgoland. Dort wollte ich die übriggebliebene Zeit nutzen, um entlang des Klippenwanderweges zur „Langen Anna“ zu wandern. Die Lange Anna ist das Wahrzeichen der Insel und allein der Rundweg war sehr schön und bot tolle Ausblicke. Packt euch im Bestfall aber auch ein bisschen Proviant in Form von Essen und Trinken ein, da der Weg doch teilweise etwas steiler und beschwerlich ausfällt. Mir hat die Tour aber sehr gefallen und ich war nicht traurig, dass ich am Ende keine Zeit mehr hatte, um die Shoppingstraße unter die Lupe zu nehmen. Für alle Shoppingfans sei allerdings angemerkt, dass ihr auf Helgoland das eine oder andere Schnäppchen schlagen könnt, da dort die Mehrwertsteuer wegfällt. Mit dem letzten Tender ging es dann zurück auf den World Voyager, der sich bei Sonnenschein von Helgoland verabschiedete und somit nochmal ein tolles Highlight zum Abschluss der Reise bot.
Fazit zur Reise mit nicko cruises auf World Voyager
Nach sieben Tagen an Bord des World Voyagers aus dem Hause nicko cruises möchte ich an dieser Stelle ein kleines Fazit ziehen. Dabei will ich nicht unbedingt auf die Route und Ziele eingehen, sondern vielmehr auf das Schiff an sich und die Crew. Zu aller erst muss man der Crew und auch der Reederei ein Lob aussprechen, dass sie in der Kürze der Zeit eine passende Ersatzroute für die ausgefallenen Reisen in Portugal und entlang der Küste Westeuropas zusammenstellen konnten. Für alle an Bord waren die Ziele während der Reise Premierenanläufe und somit kann es schon einmal passieren, dass es hier und da zu der einen oder anderen Verzögerung beispielsweise beim Tendern kommt.
Mir hat an Bord des World Voyagers allen voran das Design der Kabinen sehr gut gefallen. Auch vom Platzangebot und der Ausstattung der von mir bewohnten Balkonkabine war ich sehr positiv überrascht. Ein solch geräumiges Bad hätte ich vorab ehrlicherweise nicht erwartet und auch der Kabinenservice war zu jederzeit auf der Reise sehr freundlich und sorgfältig. Auch sonst macht das Schiff mit seinem schlichten und doch eleganten Design nicht viel falsch. Hier und da gibt es aufgrund der braunen Farbtöne allerdings auch den Eindruck, dass einige Bereiche etwas “zu dunkel” ausgefallen sind. Dies ist am Ende aber vermutlich persönliches Empfinden. Kein persönliches Empfinden sind hingegen die zahlreichen Stolperfallen an Bord. Immer wieder begegnet ihr in den Kabinengängen oder Übergängen zum Treppenhaus kleineren Absätzen, die schnell zur Stolpterfalle werden können. Warum diese nicht etwas abgeflacht wurden, ist mir ein Rätsel.
Wie bereits im Reisebericht erwähnt ist nicko cruises’ World Voyager vorrangig ein Expeditionsschiff mit Wohlfühlcharakter. Großes Entertainment oder gar Partys sucht man hier an Bord vergeblich. Das Schiff lebt von den außergewöhnlichen Routen, die sollte es Corona endlich wieder zulassen, eines der großen Alleinstellungsmerkmale darstellen.
Expeditionen in die Arktis oder andere exotische Regionen können mit einem solch kleinen Schiff sicher sehr reizvoll sein und im Zusammenspiel mit dem herzlichen Bordleben ein tolles Gesamterlebnis werden. Ich hatte mich zu jederzeit sehr wohl an Bord gefühlt. Viele Crewmitglieder haben sich sogar die Namen der einzelnen Passagiere gemerkt: Ein klarer Vorteil dieses kleinen Schiffes. Der Service in beiden Restaurants war zuvorkommend und meist sehr schnell. Auffällig und das möchte ich auch erwähnen war allerdings, dass auf der zweiten Kurzreise im Restaurant dann doch hin und wieder zum Abendessen ein bisschen Durcheinander im Service herrschte. Einmal wurde ein Speisegang bei mir vergessen und ein anderes Mal musste ich vergleichsweise lange warten. Davon abgesehen hat aber alles gut geklappt und auch mit der Qualität der Speisen und Getränke war ich zufrieden. Positiv sei auch die Getränkestation zu erwähnen, die sich nahe des Mystic Restaurants auf Deck 4 befindet. Hier könnt ihr euch rund um die Uhr mit Wasser, Kaffee oder Tee versorgen. Auch ein paar kleine Snacks wie Muffins und Schokolade lagen zur Frühstückszeit aus.
Ein Punkt an dem Mystic Cruises aber unbedingt schrauben sollte sind die Preise für die angebotenen Internetpakete. Zwar läuft das Netz in fast allen Bereichen an Bord stabil. Jedoch sind 69 Euro für ein Datenvolumen von einem Gigabyte in Zeiten von Social Media-Netzwerken einfach viel zu viel Geld und obendrein auch viel zu schnell aufgebraucht. Hier wären Social Media-Pakete oder ähnliches wie es sie auch bei Mitbewerbern gibt eine sinnvolle Alternative, da man ja doch den einen oder anderen Schnappschuss der Expeditionen mit Freunden und Familie online teilen möchte.
Ebenfalls etwas Verbesserungspotenzial sehe ich noch beim Entertainment. Hier könnte das Auditorium zum Einsatz kommen, um beispielsweise mal einen Kinoabend oder ähnliches zu bieten. Die Voraussetzungen wären auf alle Fälle gegeben.
Doch für wen empfiehlt sich nun eine Reise mit dem Expeditionsschiff von nicko cruises? Allen voran sehe ich Pärchen und erfahrene Kreuzfahrer sehr gut an Bord des Schiffes aufgehoben. Kinder und vor allem Familien mit kleinen Kindern sehe ich nicht unbedingt in der Zielgruppe. Zum einen gibt es keinen Kids-Club oder ähnliches und zum anderen dürften kleinere Kinder viele der Vorteile wie die Expeditionen mit den Zodiacbooten sowieso nicht nutzen. Auf meinen Reisen war im Übrigen ein sehr buntgemischtes Publikum jeden Alters vertreten. Auch junge Paare waren an Bord, um ein solch “kleines” Schiff einmal kennenzulernen, wodurch ein sehr ausgewogenes Passagierverhältnis entstand. Für mich persönlich war die Reise ein tolles Erlebnis mit vielen interessanten Zielen. Vor allem das familiäre Ambiente an Bord sowie die beiden Nordseeinseln Borkum und Helgoland sind mir positiv in Erinnerung geblieben.
Hinweis zur Transparenz: Diese Reise habe ich auf Einladung von nicko cruises begleitet. Nebenkosten wie Anreise und Parkgebühren wurden selber von mir getragen und all die Meinungen in dem Bericht und den Videos spiegeln meine ehrliche Meinung zur Reise wider.