Freitag, 08.01.16, 08:00 Uhr bis Samstag, 09.01.16, 12:00 Uhr, New Orléans:
….wir fuhren im Dunkeln den Mississippi entlang, es war total neblig, so als würden wir in London auf der Themse fahren…ständig tutete die Schiffssirene….im Nachgang erzählte eine Servicemitarbeiterin, dass AIDA wegen des dichten Nebels fast durch ein anderes Schiff gerammt wurden war…ob es stimmte oder Seemannsgarn war…keine Ahnung.
Wie nicht anders erwartet, stimmte auch hier die AIDA Wettervorhersage nicht. Wir hofften, dass nach dem Frühstück der Regen aufhört oder zumindest nachließ. Kurz vor 10 Uhr war der Himmel zwar noch grau in grau, aber es hatte aufgehört, zu regnen….
Im Hafenterminal wurden wir freundlich begrüßt, es gab den Fahrplan für die Straßenbahn mit seinem Strecken-Netz sowie jede Menge Rabatthefte für das River Walk Outlet, welches sich direkt am Cruiseterminal befindet. Wir steuerten gleich nach links, keine 3 Gehminuten ist die Haltestelle von der Straßenbahn Streetcar. Für nur 3,-$ bekommt man in der Bahn ein Tagesticket mit dem man kreuz und quer sämtliche Linien der Streetcar fahren kann. Insgesamt gibt es fünf Linien, mit denen man optimal New Orléans erkunden kann. Sämtliche Routen sind im Fahrplan farblich und an den Haltestellen sehr gut ausgewiesen.
Unsere erste Tour ging per BLAUER Linie / Riverfront Streetcar zum French Quarter, letzte Haltestelle French Market. Die Fahrt dauert maximal 20 Minuten, je nachdem wieviele ein- und aussteigen. Kaum dort angekommen, kam die Sonne heraus und der Himmel zeigte sich fast im strahlenden Blau.
In French Quarter schlägt das Herz New Orléans. Zunächst schlenderten wir durch die vielen bunten und überdachten Stände im French Market, hier wird alles Mögliche angeboten….auf jeden Fall sollte man ES gesehen haben. Weiter ging es unter schattigen Arkaden der 810 Decateur Street vorbei an vielen schönen Geschäften, Galerien und Boutiquen zum Jackson Square. Kurz bevor man den erreicht ist linker Hand das weltberühmte Café DU MONDE, hier gibt es die traditionellen Beignets. Jeder möchte hier einen Abstecher machen, um sich die Krapfen mit ganz viel Staubzucker und Kaffee schmecken zu lassen. Dementsprechend sind die Warteschlangen. Unsere Zeit wollten wir hierfür keinesfalls opfern (übrigens gibt es von diesem Café noch einen Ausleger in dem River Walk Outletcenter und hier ohne die langen Warteschlangen).
Direkt neben dem Café ist ein Pralinenshop “Aunt Sally’s”. Hier werden New Orléans berühmteste Pralinen, eine Art Karamell mit vielen Pecanüssen, hergestellt. Uns hat beim Verkosten die Cremy Praline am besten geschmeckt, so dass wir ein Kistchen davon kauften.
Vor dem Jackson Square stehen viele Kutschen für die Touristen bereit, der Platz selber bietet viel Grün und außen herum bieten Künstler ihre Bilder feil. Überall ist buntes Treiben, spielen Bands auf den Straßen, wird gesungen, wollen Wahrsager die Zukunft vorhersagen ….die Leute bleiben stehen und klatschen zur Musik…es ist eine wunderbare Atmosphäre mit ganz viel Leichtigkeit. Die Stadt versprüht einen Charme, der einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Wir liesen uns einfach durch die Straßen bzw. Gassen treiben, ständig gab es Interessantes zu sehen…sei es die tollen Häusern mit ihren schmiedeeisernen Balkonen, sei es die Musik, der man lauschen wollte, sei es die vielen Geschäfte samt toller Auslagen oder die vielen Antiquitätengeschäfte, sei es die Menschen….
Überall wurde die Weihnachtsdekoration abgeschmückt und für den Karneval geschmückt. Zwischendurch ruhten wir uns in einem der vielen Cafés etwas aus…die Kassiererin meinte, dass sie meine Uhr absolut toll findet und ich würde den Cappuccino nur im Tausch gegen die Uhr bekommen zu guter letzten bekam den Cappuccino auch ohne dieses Opfer ….
Wir schlenderten weiter bis wir die Canal Street querten und in der St. Charles Avenue in die dunkelgrüne Linie stiegen. Hier sollte man unbedingt mal entlang fahren, denn es geht vorbei an traumhaften Villen teils im Kolonialstil teils total modern sowie an den beiden University’s. An der Tulane University / Audubon Park and Zoo sind wir ausgestiegen, denn das viele Grün mit den schönen Wasserspielen und Teichen luden zu einem Spaziergang ein…auch wenn schon ziemlich am Limit waren.
Zurück ging es wieder mit der Grünen Linie bis zur Canal Street, von dort bis zur Endstation gegenüber dem riesigen Spielcasino HARRAH’S. Über die Kreuzung ist dann wieder die Station für die blaue Linie, mit der wir zum Cruiseterminal fahren wollten. Da aber nach einer halben Stunde immer noch keine Bahn kam, mobilisierten wir unsere letzten Kräfte und gingen quer durch das River Walk Outlet (ein Eingang befindet sich in unmittelbarer Nähe der Haltestelle) bis zum Cruiseterminal. Eigentlich wollten wir den nächsten Vormittag für einen Shoppingbummel in dem Center nutzen, aber nach dem wir nun durchgegangen waren, Strichen wir dies, denn die Geschäfte waren nicht so unser Geschmack.
Auf Kabine gönnten wir uns eine Auszeit, denn für abends hatten wir über AIDA den Ausflug MSY07 “Jazzklänge auf dem Mississippi” inklusive Abendessen, Kaffee, Softdrinks gebucht. Treffpunkt war 17:45 Uhr im Theatrium. Der Ausflug war gut gebucht. Da man nicht über das Hafengelände laufen dürfte, müssten wir per Bus zum Schaufelraddampfer gebracht werden. Während der Wartezeit versuchte eine Scout uns mit Erzählungen aus dem Bordleben der Mitarbeiter bei Laune zu halten. Wäre bei ihr nicht jedes dritte Wort “quasi”, wären die Erzählungen sogar kurzweilig gewesen. Nach ca. 30 Minuten kam der Bus endlich zurück, um die nächsten Gästegruppe abzuholen. Nach dreimaligen Abzählen durch die Scouts waren wir dabei. Aber im Theatrium saßen immer noch reichlich Leute.
Nach dem wir ein Stück mit dem Bus gefahren sind, mussten wir wieder aussteigen, denn die Schranke war geschlossen und es machte den Eindruck als ob der vorbei fahrende Güterzug kein Ende nehmen wollte. Der Bus kam jedenfalls nicht weiter, wir mussten aussteigen und letzten Endes doch über das Hafengelände zum Anleger laufen.
Alle AIDA Gäste wurden in das untere Deck eingewiesen, es war ziemlich düster drin, die Tische waren eng aneinander gereiht ähnlich wie beim Karneval….nur fast ohne Beleuchtung. Die Gäste, die schon eine Weile da waren, hatten bereits das Buffet gestürmt. Also taten wir dies auch, denn mittlerweile knurrten unsere Mägen. Das Buffet war wie uns gesagt wurde landestypisch kreolisch, u.a. gab es Suppe, Hühnchen, Braten, diverse Reisgerichte, Bohnen und noch einiges mehr. Auch wenn man bedingt der Dusterheit kaum gesehen hat, was man aß, es hat nicht schlecht geschmeckt. Gratis gab es auch ein alkoholfreies Getränk….
Mittlerweile spielte ein Jazzband-Trio und der Dampfer schipperte gefühlte 500 Meter vorwärts und wieder zurück….dies ging bis ca. 21 Uhr und wir waren echt froh, als wir endlich wieder vom Dampfer runter konnten. Aus unserer Sicht war dieser Ausflug mit einem Kostenfaktor über 84,95€ pro Person der totale Nepp oder auf gut Deutsch gesagt “die blanke Verarsche”.
Auch, wenn AIDA immer beteuert, dass für die Durchführung der Ausflüge die örtlichen Agenturen verantwortlich sind, sollte AIDA im Interesse ihre Gäste viel mehr Achtsamkeit und Sinnhaftigkeit bei der Auswahl der in ihrer Broschüre vorgeschlagenen Ausflüge walten lassen. In dieser Broschüre lass sich dieser Ausflug so toll und es sollte für uns ein unvergesslicher Abend werden….was er auch wurde, jedoch in negativer Hinsicht.
Um den Abend noch etwas zu retten, ging es für uns per Straßenbahn (unser Tagesticket war noch gültig) zur Bourbon Street. Hier war das Nachtleben voll im Gang, nicht nur weil Freitag war, sondern weil die Faschingssaison MARDI GRAS gestartet ist. Auf den Balkonen wurde getanzt, gesungen und den Passanten wurden bunte glitzernde Plastikketten zu geworfen…so wie bei uns die Karamelle.
Es ist ein wahres Schauspiel, was man in New Orléans unbedingt erleben sollte. Überall ertönte tolle Musik….auf den Straßen, aus den Kneipen, aus den Gartenrestaurants… Uns zog es in das “New Orleans Musical Legends Park”-Lokal, am Eingang stehen drei Musiker Skulpturen. Wir bestellten uns Mint Julep und dazu die zuckersüßen Beignets….es war himmlisch, dazu herrliche Live Jazzmusik, hinter und vor unserem Tischchen wurde getanzt, die lockere Stimmung war einfach ansteckend. In der Musikpause kam der Sänger sogar an unseren Tisch und fragte, ob es uns gefällt.
Die Antwort war: YES!!!! Nach dem Desaster mit dem Ausflug endete der Abend doch noch super. Glücklich und zufrieden ging es wieder an Bord.
Samstag, 09.01.16:
…laut Wettervorhersage sollte es heute richtig schön werden, deshalb wollten wir nach dem Frühstück noch mal ins French Quarter. Aber 08:00 Uhr regnete es Bindfäden, 09:00 Uhr hörte der Regen auf und wir machten uns auf den Weg. Wir waren kaum 15 Minuten an der schönen Uferpromenade entlang gebummelt, kam die Sonne raus? und es wurde richtig warm. Unterwegs lies ich mich noch vor einem Schulbus fotografieren, der Fahrer war ganz begeistert und meinte, nun würde er berühmt.
Unser erster Weg führte zu der kleinen Pralinenmanufaktur, denn die Karamell Pralinen haben uns so gut geschmeckt…wir mussten noch 2 kg davon kaufen ? Anschließend gingen wir wieder kreuz und quer durch die wunderschönen Gassen, es gibt dort so viele schöne Dinge zu entdecken und wir waren traurig, nicht noch etwas mehr Zeit für New Orléans zu haben.
Da die AIDA 12 Uhr ablegen wollte, mussten wir uns sputen, wieder an Bord zu kommen. Dort angekommen, machten wir es uns auf dem Balkon mit einem leckeren Mojito und bei strahlendem Sonnenschein bequem, um das Auslaufen zu genießen.
Am Abend wartete noch ein besonderes Highlight auf uns: Wir hatten eine Einladung für eine kulinarische Reise durch die Welt der Genüsse im Rossini. Der Chefkoch Franz Schned samt seinem Team bescherte uns hier einen wirklich unvergesslichen Abend mit Showkochen, leckerem Essen und einer tollen Auswahl an Weinen. DANKE!!!
Sonntag, 10.01.2016, Seetag:
Kurz und knapp: Den Tag nutzen wir zum Relaxen bei einem Sonne-Wolken-Mix und 23°C. ?