Ein nasser und dennoch beeindruckender Tag im Geirangerfjord mit AIDAperla
Am vierten August 2022 stand eines der großen Highlights der Kreuzfahrt auf dem Programm. Für uns sollte es in den Geirangerfjord gehen – einem der bekanntesten und schönsten Fjorde Norwegens. Der Tag startete leider mit Nebel und Regen. Zunächst lagen wir für gut 90 Minuten vor dem kleinen Ort Hellesylt vor Anker. Dieser Halt ist allerdings nicht für einen typischen Landgang gedacht. Hier können Passagiere das Schiff verlassen, die beispielsweise einen Radausflug oder eine Bustour nach Geiranger gebucht hatten. Bei den Temperaturen von unter 10 Grad und Dauerregen konnten einem die Biker wirklich leid tun, die sich dennoch tapfer durch den Regen kämpfen wollten. Immerhin hatte der Wettergott kurzzeitig ein bisschen Mitleid und der Starkregen wechselte in kleinere Nieselschauer über, sodass wir die gut einstündige Passage von Hellesylt bis nach Geiranger von unserem Balkon aus genießen konnten. Die Fahrt durch den Geirangerfjord ist mit Sicherheit eine der schönsten Fjordfahrten, die man in Norwegen erleben kann. Der Fjord ist von imposanten Berghängen umrahmt, an denen unzählige Wasserfälle in den Fjord fließen. Eine der bekanntesten Formationen ist dabei der Wasserfall „Seven Sisters“, der aus sieben Wasserfallarmen besteht. Selbst bei einem wolkenverhangenen Tag ist dieser Anblick einfach einzigartig und wirklich eines der ganz großen Highlights der Reise gewesen.
Es lohnt sich also einen Platz auf den Aussendecks aufzusuchen, um sich diese tolle Passage nicht entgehen zu lassen. Dennoch hatten wir natürlich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass zumindest der Regen im Tagesverlauf noch weniger werden wird. Leider sollte sich diese Hoffnung nicht wirklich bewahrheiten, doch wie wir alle wissen „Es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur schlechte Kleidung“. Folglich verließen wir dann AIDAperla kurz nachdem wir angelegt hatten. Geiranger ist genau wie auch Flåm ein kleines Örtchen, dass voll und ganz vom Tourismus lebt. Ihr habt vor Ort viele Möglichkeiten auch auf eigene Unternehmungen zu gehen oder lokale Anbieter zu nutzen, wenn euch die Touren der Reedereien nicht zusagen.
Wir haben in Geiranger wie schon in Flåm vorab einen Twizy gebucht (3 Stunden für 145€). Selbigen konnten wir 13.00 Uhr bei eMobility Geiranger abholen. Zuvor ging es auf eigene Faust zum Vossevandring Wasserfall. Hier könnt ihr auf einen sehr schön angelegten Weg entlang des Wasserfalls laufen und über die Treppen aufsteigen. Der Wanderweg ist so nah, dass euch das Wasser des Wasserfalles sprichwörtlich ins Gesicht spritzt. Wir würden euch auf alle Fälle daher rutschfeste Schuhe oder Wanderschuhe empfehlen, damit ihr auf dem Weg nicht ausrutscht. Am oberen Ende erwartet euch nicht nur eine Aussichtsplattform, sondern auch das Norwegische Fjordcenter. Biegt ihr zudem rechts an der Aussichtsplattform ab, gelangt ihr zu der berühmten Schaukel am Baum, die schon für viele Fotomotive herhalten musste. Leider war sie bei unserem Besuch gesperrt. Etwas durchnässt ging es für uns dann zur Verleihstation der Twizy.
Diese ist nicht einmal fünf Minuten vom Kreuzfahrtanleger entfernt und daher wunderbar zu erreichen. Da wir das Gefährt für drei Stunden gebucht hatten, konnten wir sowohl die Adlerkehren, als auch den Dalsnibba befahren. Wir entschieden uns zu Beginn den zweiten Programmpunkt zu Beginn anzufahren. Die Fahrt hinauf auf den Berg macht auch mit dem kleinen Elektrofahrzeug Spaß, auch wenn man aufgrund der Distanz von gut 22 Kilometern etwas auf die Reichweite des Fahrzeuges achten sollte. Leider hielt sich der Nebel während der Fahrt hartnäckig, auch wenn der Regen kurzzeitig pausierte. Eine Fahrt zur Aussichtsplattform machte daher wenig Sinn.
Kurzerhand entschieden wir uns daher am Gebirgssee Djipvaznet Kehrt zu machen. In diesem Moment intensivierte sich der Nebel und Regen nochmals, sodass wir auf dem Weg ins Tal teilweise kaum zehn Meter weit sehen konnten. Dennoch wollten wir noch zu den Adlerkehren fahren. Von der Aussichtsplattform dort kann man bis zu den „Sieben Schwestern“ blicken. Natürlich war die Aussicht wegen des Wetters nicht atemberaubend, aber besser als den Kopf in den Sand zu stecken und Trübsal blasen war es auf alle Fälle. Im Anschluss ging es für uns dann langsam aber sicher zurück an Bord von AIDAperla. Dort war dann erst einmal eine warme Dusche angesagt und nach dem Abendessen stand das Auslaufen an. Zu unserer großen Freude lichteten sich die dicken Wolken am Himmel, sodass wir ein schönes Manöver durch den Fjord erleben konnten und ein versöhnlicher Tagesabschluss für alle Gäste gegeben war.
Wanderung zum Himakana Felsen in Haugesund
Am fünften August 2022 sollten wir mit Haugesund den letzten Hafen der Reise durch die Fjorde Norwegens erreichen. Gleichzeitig gab es für uns an Bord etwas zu feiern, denn ich durfte meinen 33. Geburtstag an Bord von AIDAperla verbringen. Dementsprechend entspannt starteten wir in den sonnigen Tag, der zudem ein halber Seetag war. Wir hatten uns für den Start in den (Geburts-) Tag einen Tisch im Buffalo Steak House reserviert. Diesen kann man für 12,95€ buchen und so mit einem sogenannten “Gourmetfrühstück” den Urlaubstag beginnen. Das Ambiente im Steak House gefällt uns generell sehr gut und auf AIDAperla habt ihr zudem die Möglichkeit bei schönem Wetter in einem Außenbereich zu sitzen. Gerade in den wärmeren Fahrtgebieten ist das eine tolle Option.
Das Frühstück wird euch am Tisch serviert, es gibt allerdings auch ein kleines Buffet. Dort warten beispielsweise Croissants, diverse kleinere Snacks und Aufstriche wie Marmelade und Nutella auf euch. Warme Speisen wie Eier, Pancakes oder auch das Minutensteak werden euch frisch zubereitet. Egal ob ihr Geburtstag habt oder nicht: Einmal pro Reise könnt ihr euch dieses gemütliche Frühstück auf alle Fälle gönnen – wir würden vor allem einen Seetag dafür empfehlen.
Weiter ging es für uns dann recht entspannt. Da wir erst am Nachmittag in Haugesund ankommen sollten, hatten wir uns noch spontan eine Rückenmassage gebucht und so gut eine halbe Stunde abschalten können, bevor wir bei Sonnenschein im letzten Hafen der Reise einliefen. In Haugesund liegt AIDAperla nicht ganz so zentral wie in den Häfen zuvor. In gut zwanzig Minuten soll man es zu Fuß ins Zentrum schaffen. Zusätzlichen stehen aber auch Shuttlebusse bereit, die wir jedoch nicht nutzen mussten. Wir hatten noch einmal einen AIDA Ausflug gebucht und wollten an der Wanderung zur Himakana Felsformation teilnehmen. Der Ausflug kostete 105€ pro Person und dauert etwa fünf Stunden. Etwa eine Stunde müsst ihr dabei jeweils für die Hin- und Rückfahrt einplanen. Die restlichen gut dreieinhalb Stunden waren für unsere Wanderung veranschlagt. Selbige könnt ihr komplett auf eigene Faust dann vom Busparkplatz durchführen. Der Weg ist gut ausgeschrieben. Direkt an der Kirche vor dem Parkplatz biegt ihr rechts ab, lauft über eine Brücke und gut 300 Meter später geht es nach links auf den Wanderweg, der teilweise jedoch ziemlich steil ist. Im Gegensatz zur Wanderung auf den Preikestolen dürft ihr euch hier allerdings über deutlich trittsichere Wege freuen. Für den Weg hinauf muss man mit ein bis zwei kleineren Pausen und der Möglichkeit Fotos anzufertigen etwa 60 bis 75 Minuten einplanen. Die Mühen lohnen sich: Der Blick über die Felsformation ist super schön und bei weitem nicht so überlaufen wie noch am Preikestolen. Insgesamt hatten wir hier etwa 50 Minuten Freizeit, bevor wir uns langsam wieder hinab zum Parkplatz begaben.
Kurz vor 22:00 Uhr hieß es dann ein letztes Mal für diese Reise “Leinen Los!” und AIDAperla begab sich zurück in Richtung Süden gen Deutschland. Das Sail-Away erlebten wir diesmal in der Spray Bar. Hier war an diesem Abend die sogenannte “Secret Bar” eingerichtet. Zu diesem Anlass erwartet die Gäste eine exklusive Getränkekarte mit Cocktails, die es sonst während der gesamten Reise nicht an den anderen Bars gibt. Zusätzlich gab es kleine Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch. Uns hatte das Konzept sehr gut gefallen und wir würden die Secret Bar wieder nutzen.