Sonntag, 16.09.2012 – New York
Heute startet unsere “eigentliche” Reise mit der AIDAluna. Wir sind gespannt auf DAS, WAS KOMMT. Sind aber auch etwas traurig, schon allein darum, von unserem Hotel-zimmer mit dem grandiosen Ausblick Abschied zu nehmen. Doch zuvor starteten wir mit unserem morgendlichen Ritual: Frühstück bei Starbucks und Emails checken, vor allem die von unseren Kindern. Gestärkt ging es weiter den Broadway entlang zum “Bullen” – der von den vielen Touristenhänden bereits ganz blank poliert ist. Mit seinen geblähten Nüstern, dem zum Angriff gesenkten Kopf und den mächtigen Hörnern steht er für die Stärke der Wall Street, die aus jedem Crash gestählt hervorgeht. Der Bulle soll Börsianern zudem Glück bringen, wenn sie an seinen Hörnern reiben – doch bei Di Modica selbst hat das wohl nicht funktioniert. Der Künstler machte bislang nur Miese und musste gar sein Land in Italien und am Lake Champlain im Bundesstaat New York verkaufen, um die rund 360000 Dollar für Bronze und anderes Material für den Bullen aufzubringen. Ich bin zwar kein Börsianer, habe aber auch am Bullen wie verrückt gerieben, man kann ja nie wissen….
Dann ging´s den Broadway wieder zurück bis zur Trinity Cathedral.
In der Morgendämmerung campieren hier Obdachlose, gut beschützt von God and the NYPD. In der Cathedral wurden die Vorbereitungen für die morgendliche Andacht getroffen. Durch die schönen Bleiglasfenster kamen die ersten Sonnenstrahlen, auch dieser Tag versprach, wieder sonnig und warm zu werden.
Wir schwenkten vom Broadway in die Wall Street ein. Allein die Gebäude strahlen jede Menge Glanz, Money und Macht aus. Überall Polizei und Sicherheitskräfte, die Vorbereitungen gegen die geplanten Demonstrationen am morgigen Tag im Financel District laufen auf Hochtouren. Gut, dass wir heute hier sind. Unsere Blicke gingen durch die riesig hohen Häuserschluchten, immer wieder überrascht von den architektonischen Leistungen und den Schmuckelementen in dieser Höhe.
So nun hieß es, auschecken aus dem Hotel.
Ein letzter Blick aus dem Fenster mit dem Gedanken: WIR KOMMEN WIEDER!!!!
Per Taxi geht’s zum Pier 88. Die Fahrt war rasant und kostete nur 16 $. Schon vom Weiten erblickten wir die AIDAluna mit ihrem schönen Kussmund :-) Von einer Supervisorin des Cruiseterminals erfuhren wir leider, dass wir erst 13.30 Uhr einchecken dürften. Aber das Gepäck wurde uns “abgenommen” und wir hofften, dass es auch wirklich auf die AIDA geht…
Wir starteten nun unsere Erkundungstour im nördlichen Teil von NY. Vom Pier 88 überquerten wir die Straße und gingen immer geradeaus bis wir nach ca. 20 Minuten auf den Times Square gelangten.
Hier ist das Leben schrill, laut und vor allem BUNT – überdimensionale Leuchtreklamen buhlen um Aufmerksamkeit. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Am Treffpunkt von der 42nd Street und dem Broadway ist es die einzige Straße Manhattans, die sich nicht an das Schachbrettmuster hält. Hier schließt sich das Theater- und Musicalviertel an. Jede Show wirbt für sich und versucht, Zuschauer anzulocken – sogar Charly Chaplin war dabei ;-)
Unser nächster Anlaufpunkt war die Grand Central Station –
eine Kathedrale des Zugverkehrs. Die Halle ist größer als das Kirchenschiff von Notre Dame und auf die Decke sind 2.500 Sterne des Winterhimmels gemalt.
Weiter ging’s über die Fifth Avenue, vorbei an Nobel Boutiquen und dem weltgrößten Kaufhaus Macy’s. ABER ZUM SHOPPEN HATTEN WIR KEINE ZEIT. Denn auf unserer Liste standen noch das Empire State Building, der Madison Garden und das Rockefeller Center samt kurzem Abstecher in die Nintendo World.
Hier bei der goldenen Prometheusfigur, den Wasserspielen und dem Platz für den riesigen Weihnachtsbaum legten wir eine Verschnaufpause ein:
Tom hatte sich eine Riesenblase “erlaufen”. Als ich diese “verarztete” meinte ein Passant: “Oh what a good woman”.
Bevor wir uns auf den Rückweg zum Pier 88 machten, gab es noch einen leckeren Cappuccino samt Snack, auch gerieten wir noch in einen mexikanischen Straßenumzug. Anscheinend hat in Amerika stets irgendeine Nationalität einen Feiertag. Wir erfreuten uns an den bunt und schön geschmückten Menschen und ihren Autos.
Gegen 17 Uhr checkten wir auf AIDA ein. Die Luna war zwar neu für uns, bedingt unserer “AIDA-Erfahrungen” hatten wir aber keine Orientierungsprobleme. Wir bezogen unsere Balkonkabine auf Deck 6, backbord und welch ein Glück, unsere Koffer waren schon da. Also schnell die Koffer ausgepackt, etwas frisch gemacht, etwas gegessen und dann ging es auch schon wieder los.
Wir wollten den Times Square unbedingt im Dunkeln sehen. Dies war für uns ein WAHNSINNSERLEBNIS, denn erst im Dunkeln kommt der ganze GLANZ richtig
ZUM WIRKEN. Wir freuten uns wie kleine Kinder unterm Weihnachtsbaum und flanierten den Times Square und Broadway rauf und runter, bestaunten die Airbrush-Künstler und gönnten uns ein kleines Kunstwerk für zu Hause, als Andenken – getrocknet ist es erst auf dem Weg zum Schiff.