Dienstag, 23.06.2015, Southampton, 07.30 bis 20.00 Uhr
Die meisten Passagiere nutzen einen Halt in Dover oder Southampton für eine Sightseeingtour nach London. Wir haben dies zweimal über AIDA gebucht. Mit dem ersten Mal, die ab Dover als geführte Tour abging, waren wir super zufrieden. In der knapp bemessenen Zeit wurden uns unheimlich viele Highlites gezeigt, unser Guide eine ältere Dame wusste viel Interessantes zu berichten und wir hatten sogar Freizeit, um auf eigene Faust etwas zu erkunden. Unser zweiter Trip nach London ging von Southampton los und hat die Bezeichnung „London auf eigene Faust“, denn wir wollten mehr Zeit in London haben und vor allem, diese selbst gestalten. Aber falsch gedacht: die Busse kamen aus Dover (anscheint hat Southampton kein Busunternehmen) schon mit einer Stunde Verspätung in Southampton an, der Verkehr in London war eine Katastrophe…die Verspätung wird im Interesse der Reisenden auch nicht ausgeglichen, da die Fahrer ihre Ruhezeit einhalten müssen. Somit blieben uns für London gerade mal 2 Stunden – dies ist nichts und wir waren total enttäuscht. Deshalb muss jeder für sich das Richtige finden, um seinen Aufenthalt in Southampton optimal zu nutzen.
Wir wollten dieses Mal nach Salisbury. Das Wetter spielt super mit, leicht bewölkter Himmel und Sonnenschein. Zunächst ging es vom Hafenterminal zur Central Trainstation (inklusive Trinkgeld 5,- £). Für die 40 minütige Zugfahrt, die 09.10 Uhr los ging, zahlten wir hin und zurück für zwei Personen 25,- £. Am Bahnhof in Salisbury stehen die „Hopp on hopp of“ Busse, die sämtliche Sehenswürdigkeiten anfahren. Wir wollten aber zunächst in die City, die gut zu Fuß zu erreichen ist. Die Gassen mit ihren Fachwerkhäusern und der Boulevard sind sehr schön gestaltet, überall hängen oder stehen prächtige Blumenarrangements. Straßencafes laden zum Verweilen ein und es gibt viele Parks mit großen alten Bäumen. In Salisbury kann man Geschichte schnuppern, aber wer es mag bzw. braucht kann auch gut shoppen. Wir bummelten durch das rege Markttreiben, entlang der schönen schwarz weißen Fachwerkhäuser, durch Grünanlagen zur Kathedrale. Die Kathedrale ist wunderschöner historischer Bau aus dem 13. Jahrhundert und es gibt viel zu sehen, so den mit 123 Metern höchsten Kirchturm und der größte mittelalterliche Kreuzgang Großbritanniens, die größte und schönste Domfreiheit Großbritanniens, die älteste noch funktionstüchtige Uhr der Welt uvm..
Das Kapitelhaus mit seinem wunderschönen gotischen Fächergewölbe beherbergt die am besten erhaltene von nur vier verbleibenden Urschriften der Magna Carta, die 1215 besiegelt wurde. Der Eintritt von 7,50 £ lohnt sich auf jeden Fall. Zu Ehren der 800 Jahre Magna Carta stehen im gesamten Salisbury steinerne Ritter, die nach verschiedensten Themen des Glaubens sowie des Lebens gestaltet sind und gute Fotomotive abgeben. Die Kathedrale beherbergt nicht nur einen wunderschönen Innenhof, sondern wird selbst von einem schönen Park umgeben. Hier sitzen Schüler und zeichnen die Kathedrale, andere machen ein Picknick und Muttis genießen mit ihren Kleinen die Sonnenstrahlen. Auch gibt es ein nettes Café, hier werden Tees und typisch englisches Gebäck, aber auch diverse Kaffeegetränke serviert. Wir gönnen uns hier eine Auszeit mit Blick auf die Kathedrale und Sonne im Gesicht. Da wir sehr gut in der Zeit liegen, entschließen wir uns, auch noch nach Stonehenge zu fahren. In der Kürze der Zeit ist der hopp on Bus die günstigste Variante. Um direkt bis zu Stonehenge zu kommen, muss man pro Person das Ticket zu 27,-£ wählen, hierfür erhält man eine Stadtrundfahrt, die Fahrt zum Stonehenge Besuchscenter, den Eintritt zu Stonehenge und die Weiterfahrt vom Besuchscenter direkt zu Stonehenge und natürlich auch die Rückfahrt.
Wer dies nicht bucht hat null Chance einen Blick auf Stonehenge zu werfen, es ist sehr sicher abgeriegelt. Der Steinkreis bringt einen zum Staunen, irgendwie fühlt man sich in eine andere, mystische Zeit, versetzt. Die vielen Raben, die überall sitzen oder fliegen tun ein Übriges für diesen geheimnisvollen Eindruck. Beim Umrunden des Kreises hat man immer wieder einen anderen Blickwinkel und ein anderes Lichtspiel. Für uns war DIES das absolute Highlight der Reise.