Freitag – 2. Seetag auf dem Weg nach Hamburg
Der letzte Tag der Reise begann erneut mit keinem Sonnenschein. Gegen acht legten wir mit der AIDAprima aus dem Hafen von Rotterdam ab und begannen unsere Rückreise zurück nach Hamburg. Während der Ausfahrt erklärte unser Kapitän Boris Becker immer wieder einige Einzelheiten zu dem Hafen von Rotterdam, doch leider war es zunächst etwas neblig, sodass man nicht alles sehen konnte, von dem uns unser Kapitän berichtete.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns noch einmal los das Schiff zu erkunden und allerhand Videos und Fotos zu machen, damit wir für euch in den kommenden Tagen und Wochen auch genug Material zur Verfügung haben. ;) Da gegen Mittag das Wetter langsam besser wurde ging es für uns einmal mehr in den Beach Club und im Anschluss in das 4 Elements, wo wir diesmal auch den Lazy River ausprobiert haben. Der Wasserstrudel ist eine witzige Sache, die durchaus Spaß machte, allerdings kann der Strudel auch nur von rund zehn Passagieren gleichzeitig genutzt werden, da nicht mehr Reifen zur Verfügung stehen und auch die Länge des Kanals nicht übermäßig lang ist.
Nachdem wir uns dann in den AIDA Racern noch etwas ausgetobt haben, ging es zunächst unter die Dusche und anschließend zu Kaffee und Kuchen in die Lanai Bar. Hier genossen wir das sommerliche Wetter und saugten die Sonnenstrahlen auf, die bei einigen Stationen zuvor etwas mehr hätten sein können. Von der Lanai Bar hat man einen tollen Ausblick auf die Weite des Meeres und weil zudem “Ententeich” auf der Nordsee herrschte ließen wir vollends die Seele baumeln. Eine Sache war da aber noch, die wir unbedingt ausprobieren wollten! Auf dem Außenbereich von Deck 14 befindet sich nämlich eine Minigolf Anlage mit 9 Löchern. Die Ausrüstung hierfür kann man sich an der Rezeption im 4 Elements kostenlos ausleihen und dann ohne zeitliche Begrenzung nutzen. Die Schwierigkeit der Kurse war schön ausgeglichen, sodass Anfänger, als auch Profis ihren Spaß haben können. Wir haben gut und gern eine Stunde mit der Minigolf-Anlage verbracht und im Anschluss noch etwas die Abendsonne auf dem “Sky Walk” genossen, bis es zum letzten Abendessen der Reise in das Weite Welt Restaurant ging. Weil das Wetter so toll war, freuten wir uns umso mehr, dass wir einen Platz im Außenbereich erhalten hatten und so den letzten Abend nochmals auskosten konnten. Anschließend ging es fix ans Kofferpacken, um danach im Beach Club vorbeizuschauen. Die Musik war dort aber leider ganz und gar nicht unser Fall, weshalb wir uns für die D6 Disco entschieden, wo allerdings nicht viel los war und wir uns dann nur noch einen Cocktail gönnten und im Anschluss über das Schiff schlenderten und den bald endenden Urlaub Revue passieren ließen. Gegen 24 Uhr ging es dann für uns auch ins Bett, wo wir dann am nächsten Morgen gegen 8:00 Uhr wieder aufwachten.
Um neun hieß es dann “Kabine räumen” und ab zum Frühstück, wo zu unserer Überraschung kein Chaos herrschte. Eigentlich hatten wir uns für den Abreisetag vorgenommen Hamburg nochmal einen Besuch abzustatten, doch leider machte uns das Wetter einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Es schüttete wie aus Eimern und wir entschlossen uns direkt die Heimreise anzutreten. Im Hafenterminal standen unsere Koffer bereits fertig zur Mitnahme bereit und auch der Shuttle-Service von “Parken und Meer” klappte wie bei der Anreise hervorragend. So machten wir uns dann kurz nach zehn aus Hamburg mit der Gewissheit auf: “Das nach dem Urlaub, bekanntlich auch vor dem Urlaub bedeutet!”
Vor dem Fazit noch unser Reisefilm zur Tour:
→Per Klick auf das folgende Bild gelangst du direkt zum Video auf YouTube:
Das Fazit zur Reise:
Auch ein paar Tage nachdem wir wieder zu Hause zurück sind, fällt es uns nicht leicht ein abschließendes Fazit zu unserer Reise und speziell zur AIDAprima zu treffen. Das neue Schiff ist grundsätzlich ein guter Wurf für AIDA Cruises geworden. Die Prima bietet viele gute Neuerungen, neue kulinarische Angebote und viel Action für jüngere Gäste und Familien, gleichzeitig aber auch einige Schwachstellen, die nicht so “prima” sind. Dadurch, dass die AIDAprima als “Allwetterschiff” konzipiert wurde, sind Aufenthaltsbereiche an der frischen Luft leider Mangelware. Will man beispielsweise mal eine “Runde ums Schiff drehen” kann man nur auf Deck 14 den Außenbereich nutzen, kommt durch die Konstruktion des Schiffes aber nicht einmal bis an den Bug. Die perfekte Aussicht bekommt man nur durch den Balkon an der Spray Bar oder als Gast der Patio-Kabinen über das Patio-Deck. Etwas entschädigen kann hier der geniale Skywalk am Heck des Schiffes, welcher ganz neue “Einblicke” für die Gäste gewährt.
Ein weiterer persönlicher Kritikpunkt, der uns während der Reise aufgefallen ist: Die Lanai Bar am Heck des Schiffes ist wirklich schön gelungen, jedoch ist sie die einzige Bar im Außenbereich der Prima und kann dadurch bei schönem Wetter schnell zum Versammlungsort des halben Schiffes werden, wodurch der Wohlfühlfaktor rapide sinkt, sobald das Gehaue und Gesteche um die besten Plätze losgeht. Der Beach Club ist ebenfalls wunderbar gestaltet und bietet viel Raum für eine Vielzahl von Gästen, doch “Open Air-Feeling” konnte er in unseren Augen nicht ersetzen. Dafür hat uns aber der deutlich größere Pool gefallen, da man auf der Prima im Gegensatz zu den anderen Schiffen der AIDA-Flotte nun endlich einmal schwimmen konnte, ohne nach zwei Zügen direkt das andere Poolende erreicht zu haben. Auch das Konzept mit dem Spaßbereich “4 Elements” scheint zu funktionieren, sodass im Beach Club ein eher ruhiger Bereich für die “älteren” Gäste entstanden ist, während sich die Kids im AIDA Racer und dem Lazy River austoben. An Action und Beschäftigungsmöglichkeiten mangelt es auf der AIDAprima sowieso nicht. Minigolf, Klettergarten, Disco, Shopping-Bereich, ein großer Fitnessbereich und und und lassen keine Wünsche offen, auch der Spa-Bereich, welcher allerdings zusätzlich kostet, wird sicher seine Fans finden, auch weil die Außenbereiche des Spa-Bereiches wirklich schön umgesetzt wurden. Wer wirklich alles auf der AIDAprima innerhalb der einwöchigen Reise ausprobieren will, hat mit Sicherheit ein straffes Tagesprogramm!
Kulinarisch hat die AIDAprima während unserer Reise einen eher zweigespaltenen Eindruck hinterlassen. Die Qualität der Speisen war doch recht wechselhaft und man merkte vor allem in den Buffet-Restaurants, dass das Schiff nun nochmals auf deutlich mehr Gäste ausgelegt war, was sich hier und da bei den verwendeten Zutaten oder auch der Zubereitung niederschlug. Verhungern wird auf einer solchen Reise sicherlich niemand, aber man muss ganz klar sagen, dass wir auf der Vielzahl unserer bisherigen Reisen mit der AIDA-Flotte besser gegessen haben. Richtig enttäuscht waren wir persönlich von dem Fuego Restaurant, welches an das 4 Elements angrenzt. Die Pizzen waren kein Vergleich zu den Gegenstücken, die man auf AIDAdiva, AIDAluna und Co. serviert bekommt und auch bei den Burgern gab es lediglich fertige Fleischpatties, hier galt merklich das Leitbild: Masse statt Klasse! Von der Wohlfühl-Atmosphäre eines California Grills oder einer Pizzeria Mare, war dieser Bereich des Schiffes sowieso meilenweit entfernt – Schade!
Einen positiven Eindruck hinterließen jedoch die Bedienrestaurants. Die Speisen waren super, der Service zumeist freundlich, auch wenn die Anordnung der Tische doch als “unglücklich” bezeichnet werden kann. Wenn man als Gast in einer Art Durchgangsbereich sitzen muss, an dem dann die anderen Passagiere vorbeipilgern, kommt keine angenehme Atmosphäre auf. Auffällig war zudem der Trend hin zur “Zweiklassengesellschaft”. Kunden mit “Goldstatus” hatten beispielsweise zum Frühstück in einigen Restaurants wie dem French Kiss das Anrecht auf einen festen Tisch, auch wenn sie diesen gar nicht nutzen wollten. “Normale” Gäste mussten somit hoffen, dass sie sich noch einen Platz durch eine Reservierung sichern konnten oder mussten notgedrungen abgeschoben am Rand des Restaurants direkt am Durchgang zu den anderen Bereichen des Schiffes sitzen – hier wären deutlich abgegrenztere Restaurantbereiche sicherlich angenehmer gewesen.
Einen Pluspunkt in Sachen Gestaltung bekommt AIDA aber vor allem für die Sky Walks und das wirklich schöne Lanai Deck spendiert, welches zum Flanieren bei schönem Wetter einlädt. Das Außendeck bietet viele Hingucker wie die Infinity Pools, Strandkörbe und Außenbereiche von Restaurants, die zum Verweilen einladen und vor allem bei schönem Wetter einer der schönsten Anlaufpunkte auf dem Schiff darstellen. Jedoch gibt es hier auch ein größeres “Aber”. So toll das Lanai Deck bei schönem Wetter auch ist, so ungemütlich könnte es hier wohl in der Schlechtwettersaison werden, man darf also gespannt sein, ob und wie AIDA selbigen Bereich in den Wintermonaten nutzen wird.
Die AIDAprima ist unterm Strich ein sehr vielfältiges Schiff. Mit 14 verschiedenen Kabinenkategorien, 12 Restaurants, 17 Bars und unzähligen Freizeitmöglichkeiten bietet der Kreuzfahrtriese genug Raum, um seinen Gästen ein abwechslungsreiches Programm für einen unterhaltsamen Urlaub zu liefern. Uns hat vor allem das Design der AIDAprima gefallen. Trotz der Größe wirkt das Schiff sehr hochwertig verarbeitet und bietet immer wieder Hingucker. Auch wenn die “Prima” deutlich größer ausfällt, als ihre Schwestern, so ist der “AIDA-Charakter” weiterhin erkennbar. Allein die Idee einige Aufzüge mit interaktiven Böden auszustatten, zeigt das AIDA Cruises bemüht war jede Ecke des Schiffes mit innovativen Details auszustatten. Nichtsdestotrotz litt der Gesamteindruck der Reise hier und da aber noch unter kleineren Kinderkrankheiten. So funktionierte während der Reise mal das TV-System nicht, Aufzüge waren außer Betrieb oder die Crew wirkte in manchen Momenten etwas überfordert und gestresst. Es wird spannend zu sehen sein, wie gut sich der Betrieb auf dem Schiff einspielen wird und ob das Konzept mit der ganzjährigen Destination in der Nordsee auszahlen wird. Die AIDAprima ist ein schönes neues Schiff geworden, dem es noch an einigen Ecken an Feinschliff fehlt, es durchaus aber verdient einmal ausprobiert zu werden, denn letztlich ist jede persönliche Empfindung anders und die Kritikpunkte, die uns gestört haben sind für den nächsten Gast wieder weniger relevant.
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