26. Oktober 2018 Ankunft in Newcastle
Am nächsten Morgen endete dann bereits unser Aufenthalt an Bord der Princess Seaways. Um 9:00 Uhr britischer Zeit (die Borduhr wird übrigens nicht umgestellt) erreichten wir bei einem schönen Sonnenaufgang den Hafen. Zuvor stand allerdings noch das Frühstück auf dem Tagesplan.
Selbiges erhalten die Bewohner der Commodore-Kabinen im „North Sea Bistro“. Dies ist ein Bedienrestaurant, welches auch am Abend gebucht werden kann. Zum Frühstück erwartete uns hier ein kleines Buffet, das eigentlich keine Wünsche offen ließ. Einzig bei der Obstauswahl gab es nicht ganz so viel Abwechslung. Ein paar Impressionen vom Frühstück habe ich hier für euch zusammengetragen.
Kurz nach zehn Uhr traf sich unsere Gruppe, um gemeinsam das Schiff zu verlassen. Allerdings war dieses Vorhaben mit einiger Wartezeit verbunden. Da in Großbritannien eine Passkontrolle erforderlich ist, dauerte es gut eine dreiviertel Stunde, bis wir das Hafenterminal verlassen konnten. Direkt am Hafenterminal bietet DFDS Seaways zudem einen Busshuttle in die Stadt an, der uns in der Nähe des Bahnhofs absetzte. Die Fahrtzeit vom Hafen in die Stadt beträgt rund 20 bis 25 Minuten. Die Nutzung des Busshuttles ist komplett kostenlos und daher absolut empfehlenswert. Euer Gepäck kann im Bus natürlich sicher verstaut werden.
Unser Aufenthalt in Newcastle
Ich möchte direkt ehrlich sein, dass ich mir vor der Reise noch nicht viel unter der Stadt Newcastle vorstellen konnte. Newcastle liegt im Norden von England und bietet architektonisch einen interessanten Mix aus Tradition und Moderne. Die am Tyne liegende Stadt hat sich in der Vergangenheit vor allem aufgrund der Kohle- und Stahlindustrie einen Namen gemacht. Heute sind diese Wirtschaftszweige allerdings gänzlich verschwunden, sodass die Stadt auch als touristisches Ziel Arbeitsplätze schaffen will. Neben der Stadt und dort gebotenen Sehenswürdigkeiten bietet auch das nahegelegene Umland viele sehenswerte Highlights. Naturliebhaber haben es beispielsweise nicht weit zur Küste, die mit verträumten Orten wie Tynemouth und langen Sandstränden aufwarten kann.
Umso gespannter war ich auf das, was mich in Newcastle erwarten würde. Doch bevor es auf Erkundungstour gehen konnte, stand zunächst der Check-In im Motel One der Stadt auf dem Programm. Selbiges ist sehr zentral, unweit des kommerziellen Zentrums der Stadt, gelegen und konnte während des Aufenthalts mit Sauberkeit und modernen Zimmern punkten. Nachdem alle Habseligkeiten auf dem Zimmer verstaut waren, ging es direkt zum Mittagessen in die gegenüberliegende Bar „Yolo Townhouse“. Dort habe ich einen leckeren Cheeseburger mit Pommes gegessen und auch die Speisen der Mitreisenden sahen allesamt sehr gut aus.
Stadtrundgang: Wir erkunden Newcastle
Frisch gestärkt und voller Energie ging es nach dem Mittagessen auf einen Stadtrundgang durch Newcastle. In gut zwei Stunden wurden uns dabei von der Fremdenführerin die unterschiedlichen Facetten der Stadt vorgestellt.
Der Ausgangspunkt des Rundganges war die Straße “High Bridge” direkt an unserem Hotel. Eine Straße, die im Aufschwung ist und von der Stadt wiederbelebt wurde. Dies merkte man auch sofort, da sich neben unserem Hotel auch zahlreiche Pubs und Restaurants niedergelassen haben. Von hier aus führte unser Weg zum Grainger Market, dem ältesten noch intakten Markt der Stadt, der gleichzeitig auch als der bedeutendste zählt. Hier erhalten die Besucher die Möglichkeit frische Spezialitäten wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch oder aber Handwerkskunst und andere Güter zu erwerben. Auch ein paar kleine Bistros haben sich hier niedergelassen und tragen zum regen Treiben in den Gängen des historischen Marktes bei.
Als besonders interessant empfand ich das „Weigh House“, welches auch heute noch genutzt werden kann. Hier ließen sich die Menschen damals vor aller Öffentlichkeit wiegen, da es sonst keine Möglichkeiten gab das persönliche Gewicht zu ermitteln. Aufgrund des leckeren Mittagessens und der dicken Kleidung verzichtete ich natürlich auf die Gewichtsermittlung. ;)
Vom Grainger Market setzten wir die Tour fort zu einem weiteren besonderen Stadtteil von Newcastle. Man mag es kaum glauben, aber auch in Newcastle gibt es ein kleines Chinatown, welches zwar nur aus einer Straße besteht, dafür aber sehr gute Restaurants und die typisch asiatischen Häuserfassaden bietet. Sogar ein Torbogen lässt sich hier finden, der einen fast schon ins ferne Asien versetzt. Von hier ging der Rundgang weiter in Richtung des kommerziellen Zentrums von Newcastle. Unweit von Grey’s Monument finden sich ein riesiges Shoppingcenter sowie zahlreiche Bars und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Über die Grey Street ging es im Anschluss vorbei an der Central Arcade und dem Theater bis wir wieder in die “High Bridge”-Straße abgebogen sind, in der auch unser Hotel lag. Von hier sind es nur wenige Meter bis zum ältesten Brauhaus der Stadt, dem „The Old George“. Hier werden bereits seit 1582 Gäste empfangen und auch noch heute erfreut sich das Kult-Pub größter Beliebtheit. Für uns blieb allerdings während der Stadtführung keine Zeit für eine Verköstigung der Brauspezialitäten, denn die nächsten Programmpunkte warteten. Wir setzten unseren Weg in Richtung des Tyne fort und passierten auf unserem Weg die St. Nicolas Church, in deren Nähe sich auch der skurrile „Vampirhase“ befindet. Bevor wir das Ufer des Tyne erreichten, passierten wir noch die mittelalterliche Festung “Newcastle Castle“.
Am Tyne angekommen, erwartet euch ein tolles Panorama. Insgesamt sieben Brücken überspannen den Tyne, wobei jede eine andere Form aufweist. Die Gasteshead Millennium Bridge stellt dabei ein echtes Unikat dar. Diese futuristische Brücke ist die einzige kippbare Brücke der Welt und ermöglicht zudem einen tollen Ausblick auf den Tyne. Da es trotz des Sonnenscheins recht kühl war, wärmten wir uns im Anschluss bei einem Kaffee kurz am Ufer auf, bevor der nächste Programmpunkt auf dem Plan stand.
Mit dem Taxi fuhren wir zum sogenannten „Angel of the North“. Dieser liegt in Gateshead, der Stadt am südlichen Ufer des Tyne. Der Angel of the North ist ein 20 Meter hohes Standbild aus Stahl, das an die industrielle Vergangenheit der Stadt erinnern soll. Die Skulptur ist durchaus sehenswert und ein echter Blickfang für schöne Foto- und Videoaufnahmen. Zu Fuß solltet ihr den Weg zum “Engel des Nordens” allerdings nicht antreten, dafür ist er von Newcastle einfach zu weit entfernt. Für die Taxifahrt hin und zurück inklusive Wartezeit für den Fahrer haben wir rund 20€ gezahlt. Nachdem uns das Taxi am Hotel abgesetzt hatte, entschied ich mich dazu auf eigene Faust noch ein bisschen herumzuschlendern. So stattete ich auch dem Shopping Center “Intu Eldon Square” unweit von Grey’s Monument einen Besuch ab, in dem ihr fast auch einen ganzen Tag verbringen könntet. Da ich allerdings nicht zum shoppen in der Stadt war, erkundete ich noch einmal die Gassen und begab mich auf Foto- und Videosafari.
Am Abend stand dann ein weiteres kulinarisches Highlight auf dem Programm. Es ging für uns in das nach den viktorianischen Architekten John Dobson und William Parnell benannte elegante Restaurant “Dobson & Parnell“. Die Küche bietet britische und europäische Spezialitäten an und verwendet überwiegend britische Produkte. Auch die Lage des Restaurants ist ausgezeichnet. Nahe der Tyne-Bridge sind es nur wenige Meter in das Nachtleben der Stadt, sodass ihr auch euer Nachtprogramm von hier aus starten könnt. Ein paar Impressionen aus dem Restaurant, habe ich hier für euch zusammengetragen:
Alles in allem kann man “Dobson & Parnell” wärmstens weiterempfehlen. Das Essen hat hervorragend geschmeckt und hatte eine gute Qualität. Besonders angenehm war zudem die gemütliche Atmosphäre des Restaurants, die ein lustiges Beisammensein ermöglichte. Nach dem Abendessen hatte ich noch einmal den kurzen Fußmarsch ans Tyne-Ufer gewagt und dort ein paar Foto- und Videoaufnahmen gemacht, um den Tag abzuschließen, bevor es gegen 23:00 Uhr zurück ins Hotel ging. Auf dem Weg zurück in das Motel One war ich vor allem vom Nachtleben von Newcastle mehr als überrascht. An jeder Ecke war etwas los und wurde gefeiert. Mit den richtigen Personen kann man in der englischen Metropole mit Sicherheit einiges an Spaß haben. Nur das Temperaturempfinden der Briten sorgte bei mir für ungläubige Blicke. Bei gefühlt fünf Grad Celsius flitzte ein Großteil der Partygänger im Mini-Rock und kurzen T-Shirts durch die Gassen der Stadt – während ich mit Schal und dicker Winterjacke unterwegs war.
Auf der nächsten Seite geht es zum abschließenden Tag in Newcastle und dem Fazit zur Kurzreise.