Unser Fazit zur Reise mit AIDAnova zu den Kanarischen Inseln:
Vor der Reise lautete das Motto der Kreuzfahrt: „Das Schiff ist das Ziel“ Im Nachgang stellte sich für uns allerdings heraus, dass uns die Kanaren landschaftlich richtig gut gefielen und der AIDAnova so fast den Rang abgelaufen haben. Die Naturkulissen der einzelnen Inseln haben viel zu bieten und obendrein können alle Ziele hervorragend auf eigene Faust erkundet werden. Die Nutzung eines Mietwagens können wir an alle Zielen wärmstens empfehlen, wobei Funchal auf Madeira in unseren Augen die einzige Destination der Tour ist, bei der man keinen Mietwagen benötigt, da es in der Stadt einiges zu sehen gibt und man sich so einen tollen Tag gestalten kann. Die anderen Ziele punkten hingegen mehr mit den Attraktionen im „Hinterland“ als mit den angelaufenen Häfen. Dies ist allerdings nur die subjektive Meinung von uns und kann natürlich von jedem anders empfunden werden.
Die große Besonderheit der Reise war natürlich die AIDAnova. Das neue Flaggschiff der Kussmundflotte machte uns letztlich so neugierig, dass wir uns dazu entschieden haben die Kreuzfahrt zu buchen und das Schiff zu erkunden. Erkunden trifft dabei den Nagel wohl auf den Kopf, denn das Schiff ist so riesig, dass man selbst nach mehreren Tagen an Bord noch nicht alles gesehen und erlebt haben kann. Der Größenunterschied selbst zur AIDAperla und AIDAprima ist nochmals beachtlich und lässt das Schiff wie eine schwimmende Stadt mit unzähligen Unterhaltungsmöglichkeiten für die gesamte Familie erscheinen. Zu Beginn fühlte man sich fast schon etwas verloren und überfordert von dem gesamten Aufgebot, doch nach ein bis zwei Tagen der Orientierung hat man sich daran gewöhnt. Ein großer Pluspunkt der AIDAnova ist mit Sicherheit das wirklich gelungene Design der öffentlichen Bereiche und der Kabinen. Letztere gefallen uns mit ihrer hellen Gestaltung richtig gut und sorgen für den passenden Wohlfühlfaktor im Urlaub. Auch bei den öffentlichen Bereichen hat sich AIDA augenscheinlich die Kritik der letzten Jahre zu Herzen genommen und im Theatrium mehr Sitzplätze geschaffen, die Flächen der Außendecks vergrößert. So kann man nun über das Pooldeck auch wieder das gesamte Schiff umrunden und bis zur Bugspitze laufen, was auf den Schiffen der Helios-Klasse den Gästen der Suiten vorenthalten war. Über das kulinarische Angebot und Entertainment kann man kaum Kritik verlieren. Die Qualität der Speisen hat in den von uns besuchten Restaurants zumeist absolut gepasst. Vor allem aber in den Buffet-Restaurants herrschte mitunter etwas Chaos und Platzmangel, weshalb wir euch unbedingt den einen oder anderen Besuch in einem der Spezialitäten-Restaurants empfehlen würden, wo ihr entspannt zu Abend essen könnt. Eine vorherige Reservierung über My AIDA ist hier sinnvoll! Schade ist allerdings, dass bei den Restaurants weiterhin der „Schlauch-Charakter“ beibehalten ist. Im „French Kiss“ oder auch im „Casa Nova“ sitzen viele Gäste quasi direkt an dem öffentlichen Durchgang, sodass zu keinem Zeitpunkt eine richtige Ruhe zustande kommt. So positiv wir von dem Speisenangebot in den Buffet-Restaurants auch waren, so muss man sagen, dass es hier mitunter richtig stressig zuging. Das Markt Restaurant, der Yachtclub und auch das Bella Donna Restaurant waren teilweise gnadenlos überfüllt und das obwohl wir außerhalb der Ferien an Bord waren. Der Besatzung fiel es spürbar schwer dem Andrang nachzukommen, sodass einige Auslagen auch zeitweise leer blieben.
Richtig gut empfanden wir hingegen die kulinarischen Erlebnisse im „Time Machine Restaurant“ und im „Teppanyaki Grill“. Hier lohnen sich die Zusatzkosten aufgrund des Entertainments allemal, wobei die erstere Option vor allem für Familien interessant ist, da die Kids bei der „Reise nach Atlantis“ auch eingespannt werden.
Ihr merkt also schon: Auch auf der AIDAnova ist natürlich nicht alles Gold was glänzt. Das Four Elements als auch den Beach Club fanden wir auf den beiden Vorgängerschiffen geräumiger und liebevoller gestaltet. Der Pool im Beach Club ist nun deutlich kleiner als noch auf der AIDAperla und AIDAprima. Als Entschädigung gibt es dafür in der Nähe des FKK-Decks einen Außenpool mit einigen Liegemöglichkeiten und überall über das Außendeck verteilt befinden sich Whirlpools. Die Infinity-Pools gibt es allerdings nicht mehr. Ebenso ist mit dem „Skywalk“ eine weitere Attraktion auf der AIDAnova weggefallen. Vielleicht auch aus weiser Voraussicht, weil diese auf den beiden anderen Schiffen ständig wegen Glasschäden gesperrt sind. Ein ganz persönlicher Kritikpunkt, der mir auch auf den beiden Vorgängerschiffen aufgestoßen ist, stellt die zunehmende Distanz zum Meer dar. Während ihr auf den AIDA-Schiffen der Sphinx-Klasse beispielsweise das Deck 5 habt, um entspannt am Meer entlang zu schlendern gibt es auf der AIDAnova das Lanaideck, welches allerdings hohe Glasfronten bietet und so der Kontakt zum Meer in meinen Augen einfach verloren geht. Auch die Lanai Bar am Heck des Schiffes ist für das große Gästeaufkommen einfach viel zu klein und war während unserer Reise häufig überfüllt, sodass kaum ein Platz mit Meerblick zu finden war.
Wen diese Kritikpunkte nicht stören, bekommt mit der AIDAnova einen Entertainment-Palast der Extraklasse. Gerade in einer geselligen Reisegruppe oder mit der Familie werdet ihr eine Menge Spaß in der Rock Box Bar, dem „The Cube“ oder auch dem Mystery-Room haben. Viele Elemente der früheren AIDA-Schiffe sind durchaus wiederzufinden, einige sind allerdings in unseren Augen verloren gegangen. Logischerweise ist die AIDAnova ein Schiff für die breite Masse und soll vor allem neue Kunden von einer Kreuzfahrt überzeugen, die zuvor noch nie auf dem Meer unterwegs waren. Aufgrund der Größe des Schiffes und dem breiten Angebot an Freizeitmöglichkeiten ist das Schiff nicht unbedingt für “Liebhaber der traditionellen Kreuzfahrt” geeignet. Für uns war die AIDAnova eine schöne Erfahrung, allerdings müssen wir für uns feststellen, dass uns die familiärere Atmosphäre an Bord der „kleineren“ Schiffe einfach etwas besser gefällt und wir diese Schiffe bei unseren nächsten Reiseplanungen bevorzugen würden.
Noch ein paar Worte zum Service an Bord. Wir haben vorab oft gelesen, dass das Personal auf der AIDAnova gestresst und mitunter unfreundlich gewesen sei. Diesen Behauptungen können wir nicht zustimmen. Unser Kabinenservice war immer freundlich und auch sonst hat das Personal im Vergleich zu vielen Passagieren während der Reise immer gegrüßt und ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Auch unsere Anliegen an der Rezeption wurden ohne Probleme behandelt und gelöst. Wir denken, dass hier häufig auch etwas dramatisiert wird und dies gegebenenfalls einzelne negative Beispiele waren.