24.06.2018 – Venedig und Abreise
- Tag: Sonntag, 24.06.2018
- Liegezeit: seit Vortag um 08:00 Uhr
- Liegeplatz: Porto die Venezia, Marittima 018, Terminal Isonzo 2
Der schlimmste aller Urlaubstage war gekommen: Der Abreisetag. Wie gewohnt mussten wir die Kabine um 9:00 Uhr räumen und stürzten uns im Anschluss in das Chaos in den Buffetrestaurants. Da wir bis 11:00 Uhr Zeit hatten das Schiff zu verlassen, ließen wir uns alle Zeit der Welt, um dem Trubel etwas aus dem Weg zu gehen. Gegen halb elf war dann für uns die Zeit gekommen, um “Auf Wiedersehen” zur AIDAblu zu sagen. Tatsächlich wird der Abschied von der Kussmundschönheit keiner von langer Dauer sein, denn Ende 2018 soll es für uns mit der AIDAblu in den indischen Ozean gehen. Doch all das ist noch Zukunftsmusik, weshalb nun noch gut ein halber Tag in Venedig anstehen soll, bevor es kurz nach um acht mit Easy Jet zurück nach Berlin gehen soll.
Mit den Koffern im Schlepptau ging es vom Kreuzfahrtterminal bis zur Haltestation des People Mover im Hafen, den wir nutzten, um zur Piazzale Roma zu fahren. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten das Gepäck zu verstauen. In der Rio Terà Sant’Andrea gab es eine sehr kostengünstige Möglichkeit zur Abgabe des Gepäcks. Für 5 Euro pro Koffer konnten wir diese dort deponieren und am Nachmittag problemlos wieder abholen. Von der Piazzale Roma ging es zunächst über die Ponte della Costituzione in die Stadt.
Entlang des Kanals schlenderten wir bis zur Ponte degli Scalzi und ließen uns wie tags davor durch die Gassen treiben. Uns führte unser Weg bis in die Stadtteil “San Polo”, wo wir eine kleine Bäckerei entdeckten. Hier deckten wir uns mit leckeren Snacks für kleines Geld ein und bezahlten für das Gebäck mitsamt Espresso gerade einmal fünf Euro. Kein Vergleich zu den Wucherpreisen im Inneren der Stadt. Auf unserem weiteren Weg entdeckten wir die Kirche di San Rocco, die kostenfrei besichtigt werden kann. Im Anschluss bummelten wir weiter durch die Gassen, legten immer wieder eine kleine Pause ein und ließen uns in einer Pizzeria nieder.
Da wir weiterhin ziemlich erkältet waren, sahen wir davon ab bis zum Stadtzentrum zu gehen, da dort mit Sicherheit viel Gedränge herrschte. Gegen 15:30 Uhr begaben wir uns dann langsam aber sicher wieder zurück in Richtung der Piazzale Roma. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, machten wir uns auf zum Busparkplatz. Dort könnt ihr das Werbeschild für die ATVO-Linie nicht übersehen. Für acht Euro pro Person ging es dann per Bus gegen halb vier in Richtung Flughafen Marco Polo, wo eine ereignisreiche Odyssey begann, die dem Urlaub einen bitteren Abschluss verpasste.
Nachdem der Check-In und die Sicherheitskontrolle relativ schnell abgeschlossen waren, fanden wir uns gegen 17:00 Uhr in der Wartehalle des Flughafens wieder. Hier erfolgte die erste Ernüchterung: Flug verschoben. Nun sollte unser Flug ganze zwei Stunden später gegen 22 Uhr in die Lüfte aufsteigen. Doch bevor unsere erste Frustration verflogen war, folgte die nächste Verzgerung. Laut Angaben der Anzeigetafel und der Easy Jet-App sollte der Flieger nun erst nach Mitternacht abheben. Um zu erfahren warum der Flug immer weiter nach hinten verzögert wurde, suchten wir nach einem Mitarbeiter der Airline. Dieser konnte uns nicht wirklich weiterhelfen und wirkte recht verzweifelt, da zahlreiche andere Passagiere auch Redebedarf hatten. Kurze Zeit später erhielten wir die Information, dass unser Flug gänzlich annuliert wurde. Ungläubig ging es dann erneut zu dem Herren von Easy Jet, bei dem schon andere Passagiere des Fliegers um Klärung baten. Warum der Flug verzögert und letztlich annuliert wurde, wusste der Angestellte leider nicht. Er verweis uns an einen Kollegen, mit dem wir zur Gepäckausgabe gingen, um unser Fluggepäck entgegenzunehmen. Noch immmer hatten wir keine richtige Information wie es weitergeht, sodass wir uns im Terminal an den einzigen geöffneten Service-Schalter angestellt haben. Es war inzwischen schon nach 20 Uhr und der Flughafen leerte sich.
Einzig am Schalter von Easy Jet war noch einiges los und die beiden Angestellten hinter dem Tresen machten einen leicht überforderten Eindruck. Nach einer gefühlten Ewigkeit, waren wir an dem Info-Schalter, wo uns ebenso kein Grund für den Flugausfall genannt werden konnte. Lediglich die Info, dass wir den Flugpreis erstattet bekommen und eine Entschädigung von 250 Euro pro Person zu erwarten wäre. Wirkliche Lösungsvorschläge konnte man uns nicht unterbreiten, da keine Ersatzmaschine in der Kürze der Zeit aufgetrieben werden könne. Manche entschieden sich für die Fahrt in ein Hotel, während andere mit dem Zug zurück in die Heimat wollten. Wir lernten in der Warteschlange ein junges Pärchen kennen mit dem wir uns zusammenschlossen, um mit einem Mietwagen zurück nach Berlin zu fahren. Diesen Plan setzten wir dann auch in die Tat um, sodass wir nach einer durchzechten Nacht total erschöpft gegen 8:00 Uhr in Berlin ankamen. Bis heute streiten wir uns mit Easy Jet über die Erstattung der Mietwagenkosten und haben bislang auch nicht die Ticketpreise für den ausgefallenen Flug erhalten. Für uns steht fest, dass wir nie wieder mit dieser Airline fliegen werden, da uns so ein sonst wundervoller Urlaub vermiest wurde und der gesamte Erholungseffekt flöten ging.