Zadar (Kroatien)
- Tag: Freitag, 22.06.2018
- Liegezeit: 09:00 – 18:00 Uhr
- Liegeplatz: Gazenica Passenger Port, Berth No. 11
Tag 6 unserer Reise mit AIDAblu führte uns erneut nach Kroatien. Doch diesmal wurden wir leider mit einem kräftigen Regenschauer empfangen. Ausgerechnet in Zadar, die Station unserer Reise, auf die wir uns aufgrund der Naturkulisse besonders gefreut haben.
Doch kurz zur Info: Zadar selbst liegt an der dalmatischen Küste auf einer Landzunge und ist vor allem bekannt für die venezianischen sowie römischen Ruinen in der Altstadt. Dabei zählt Zadar zu den ältesten Städten Kroatiens und bietet neben dem reichen Kulturgut auch einige Natur-Highlights im Umland. Eines davon ist der Krka-Nationalpark – ein wahres Wasserfall-Paradies, welches trotz des Wetters unser Ausflugsziel sein sollte!
Der Legende nach sollen dort Kobolde und Wassergeister zuhause sein, die dieses wundervolle Paradies aus 17 Kaskaden über eine Höhe von 45 Metern erst erschaffen haben. Die Wirklichkeit sieht da sicher anders aus, aber das wollen wir natürlich nicht beurteilen. ;-) Bereits vorab hatten wir uns online über mögliche Ausflugsziele informiert und sind schnell auf Krka aufmerksam geworden. Dabei lasen wir vermehrt von dem „Johnnie Taxi Transfers“ – einem lokalen Tourenanbieter, der unter anderem auch den Ausflug nach Krka anbietet.
Also haben wir nicht lange gefackelt und eine Anfrage gestartet. Prompt erhielten wir auch eine Antwort auf deutsch (der Inhaber spricht super fließendes deutsch!), die uns die möglichen Optionen aufzeigte. Recht schnell entschieden wir uns für einen kleinen Minivan, in dem 8 Personen Platz fanden. An dieser Stelle ein persönlicher Tipp: Auf Facebook gibt es meist je AIDA-Reisetermin kleine Gruppen. Dort kann man für Gruppenangebote sehr schnell und unkompliziert weitere Interessenten und Teilnehmer finden. Mit 200 Euro (Zahlung in Bar vor Ort am Ende der Tour) für den Minivan bzw. 50€ pro Paar buchten wir den entsprechend kleinen Bus.
Ursprünglich sollte die AIDAblu erst 10 Uhr in Zadar anlegen, sodass wir die Abholung am Schiff für kurz nach 10 Uhr vereinbart hatten. Doch aufgrund der schlechten Wetterprognose entschied sich der Kapitän bereits 9 Uhr den Hafen von Zadar (Gazenica) anzusteuern. Sehr zu loben ist hier die Flexibilität des Anbieters, der auf unsere kurzfristige Anfrage prompt reagierte und die Tour ebenfalls um eine Stunde vorverlegte. Eine Stornierung der Tour war für uns alle keine Option und wir nahmen uns vor das Beste aus dem Wetter zu machen und trafen uns um 9:00 Uhr am Hafenausgang mit unserem Guide. Kurz bevor uns das Gewitter erreichte stiegen wir in unseren Van, mit dem es nun im strömenden Regen in Richtung Krka ging. Die Fahrtzeit bis zum Eingang des Nationalparks dauert rund 45 Minuten und führt über gut ausgebaute Straßen. Auf dem Weg zu den Wasserfällen entflohen wir langsam den Regenmassen, die uns allerdings weiterhin bedrohlich im Rückspiegel verfolgten.
Gegen 10 Uhr erreichten wir bereits den Eingang zum Park. Dort wurden dann noch 110 Kuna pro Person fällig, die man entweder mit Kreditkarte oder in der einheimischen Währung direkt bar entrichten konnte. Anschließend durfte uns unser sympathischer Fahrer Johnnie direkt zum Start des Rundweges durch den Nationalpark fahren. Ansonsten hätten wir vom Busparkplatz erst hinunterwandern müssen. Johnnie teilte uns mit, dass man den Rundweg in einer Stunde locker schaffen kann, sodass wir eine Abholzeit von 12:30 Uhr vereinbarten. Da wir bei Ankunft noch im Trockenen unterwegs waren, starteten wir direkt unsere Tour. Doch wie sollte es anders sein, erreichte uns keine fünf Minuten später das anrückende Unwetter.
Pitschnass fanden wir in einem Café erst einmal Unterschlupf. In der Hoffnung, dass der Regen etwas abnehmen würde, harrten wir dort vorerst aus. Es vergingen 5 Minuten… eine Viertel Stunde… nach einer halben Stunde immer noch keine Veränderung. Nun wurden wir wirklich ungeduldig zumal unser „doppelter Schirmschutz“ die Wassermassen auch nicht mehr wirklich abhalten konnte.
Todesmutig machte sich Christian auf in den nächstgelegenen Souvenir-Shop, um Regencapes aufzutreiben, die wir diesmal leider nicht dabei hatten. Wie sich herausstellte war er natürlich nicht der Einzige mit der Idee und fast 20 Minuten später kehrte er erfolgreich von seinem Ausflug zurück. In seinem Gepäck befanden sich zwei kleine weiße Kugeln, die zwei Regenüberwürfe enthielten. Liebevoll tauften wir sie „Mülltüten“ und wurfen sie uns direkt über. Mit unserem zum Wetter ebenfalls passend umgezogenen Badeschuhen und unseren Capes zogen wir gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten als „Reisekolonne Mülltüte“ los. :-)
Jetzt hieß es: Zeit gut machen. Wir stapften durch die – ja man kann schon fast sagen – „Fluten“ des Parks. Kleine Bäche haben sich in Flüsse verwandelt und einige Stellen des Parks waren aufgrund der Wassermassen tatsächlich etwas überflutet. Wir nahmen es sportlich und sahen es als kleines Abenteuer. Der Weg entlang des Rundwegs ist wirklich sehr schön (selbst an diesem verregneten Tag) und man konnte erahnen wie viel schöner der Park doch bei Sonnenschein wirken musste. Trotz allem hatten wir noch eine wundervolle letzte Stunde in Krka und genossen die traumhaften
Ausblicke, die sich auf die Wasserfälle boten.
Das Highlight aber erreichte man erst am Ende des Rundwegs. Dort hat man den spektakulärsten Blick auf die Wasserfälle und kann sogar ein Bad im Becken einnehmen (daher unsere Empfehlung: Wenn euch bei eurem Besuch keine Wassermassen wegspülen, nehmt unbedingt Badeschuhe mit und zieht euch Badekleidung an, um in dieser imposanten Kulisse ein Bad zu nehmen. Aufgrund des Wetters war das Badebecken an diesem Tag noch nicht allzu sehr überfüllt und tatsächlich hätten wir gern ein Bad genommen doch aufgrund der verlorenen Zeit am Anfang war dies zeitlich leider nicht mehr möglich. Langsam ließ nun auch der Regen nach und die Sonne kämpfte sich allmählich durch die Wolkendecke.
Doch unsere Tour war ja noch nicht beendet. Nachdem wir wieder vollzählig im Auto saßen, ging unsere Fahrt zurück in Richtung Zadar, wo wir noch Freizeit zur Besichtigung der Stadt hatten. Wir wurden direkt an der berühmten Meeresorgel herausgelassen, welche wir zuerst gar nicht wahrnahmen. Wenn ihr genau hinhört, könnt ihr die Klänge des innovativen Instrumentes allerdings wahrnehmen. Die Meeresorgel von Zadar ist ein experimentelles und unter großen Steinplatten gelegenes Musikinstrument, dessen Töne durch die Wellenbewegungen des Meeres erzeugt werden und dementsprechend immer unterschiedlich ausfallen. Wir fanden die Töne sehr angenehm und in gewisser Weise beruhigend – eine tolle Idee dies direkt an der Promenade zu platzieren!
Im Anschluss schlenderten wir noch etwas durch die Stadt, gönnten uns hier und da noch ein paar Snacks und nach etwa 1,5 Stunden Freizeit (die unserer Meinung nach auch völlig ausreichend waren) fuhren wir zurück zum Schiff. Das war also unser Tag in Zadar. Für das Wetter kann leider niemand etwas und wie wir von Johnnie erfuhren war dies der erste richtige Regentag seit März 2018 – Wir Glückspilze mal wieder. Aber immerhin freute sich sicher die Natur über die Regenmassen.
Wir haben das Bestmögliche aus dem Wetter gemacht und hatten dennoch einen schönen Tag, haben viel gesehen und gelacht. Wir halten also fest: Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur das falsche Outfit. Bei der nächsten Reise denken wir direkt an die Regencapes oder gehen direkt mit den Badesachen von Bord. ;) Am Abend erwartete uns wie schon an den Vortagen ein super schöner Sonnenuntergang inmitten der bergigen Landschaft von Kroatien die sich sowohl an der Back- als auch an der Steuerbordseite der AIDAblu erstreckte. Unterm Strich hat uns Kroatien super gefallen. Für uns steht fest, wir kommen sicher wieder in dieses interessante Land! An dieser Stellen nochmal großer Dank an Johnnie, der uns gut unterhalten hat und sicher von A nach B brachte.